Wren Greenwood hat ein Netz aus Geheimnissen, Halbwahrheiten und verschiedenen Identitäten um ihr Leben gesponnen. Als sie über eine Dating-App Adam kennenlernt scheint sie in ihm eine Person gefunden zu haben, der sie sich vollends anvertrauen kann, der ihre Geheimnisse bewahren und ihre Ängste lindern kann. Wren verbringt eine wunderbare Zeit mit ihm, doch dann ist Adam von einem Moment auf den anderen verschwunden – zurück bleibt nicht nur eine Flut aus unbeantworteten Fragen, sondern auch die Vermutung, dass Adam nicht der war, der er zu sein vorgab. Wren muss sich damit auseinandersetzen, dass Adam am spurlosen Verschwinden dreier Frauen beteiligt ist, die er ebenfalls über die Dating-App kennengelernt hat und dass auch sie selbst keine zufällige Bekanntschaft war. Plötzlich findet sich Wren mit einer Vergangenheit konfrontiert, die sie verzweifelt zu verbergen versucht hat. Ihr sorgfältig konstruiertes Netz bekommt mehr und mehr Risse und sie muss sich fragen: „Bin ich die Spinne oder die Fliege?“

Zusammen mit dem Privatdetektiv Bailey und der Polizei jagt Wren nicht nur dem Phantom Adam, sondern auch den Dämonen ihrer Vergangenheit hinterher.

Für mich war „Das makellose Mädchen“ das erste Buch von Lisa Unger – mit Sicherheit das erste von vielen, da die Autorin mehrere weitere Romane veröffentlicht hat. Ihr Schreibstil ist flüssig, der Handlungsverlauf durchgehend spannend und mit überraschenden Wendungen. Lisa Unger hat es geschafft, die Geschichten aller vier Frauen miteinander zu verknüpfen und aus den jeweils unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen. Mir hat sehr gut gefallen, dass sich die Autorin mit einem Thema befasst, das heute präsenter ist denn je – unsere Transparenz und Verwundbarkeit in den sozialen Netzwerken. Sind unsere digitalen „Freunde“ wirklich die, die sie zu sein scheinen – oder laufen wir täglich aufs neue Gefahr uns in einem Spinnennetz zu verfangen?

Für das Buch gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung!


*Erschienen bei Lübbe Belletristik*