Lego gehört zu den Top-Spielzeugen: pädagogisch wertvoll, kreativ, perfekt für Rollenspiele, bei Mädchen und Jungen gleichermaßen beliebt. Doch die Figuren - so kritisieren ForscherInnen der neuseeländischen University of Canterbury - gucken immer böser drein. Es könnte den WissenschaftlerInnen um Christoph Bartneck zufolge auch negative Auswirkungen auf Kinder haben, wenn sie ständig mit grimmigen, schlecht gelaunten oder gar hasserfüllten Minigesichtern konfrontiert werden.

Die Forscher hatten untersucht, wie sich die berühmten Spielzeug-Gesichter im Laufe der Zeit verändert haben und in welchen thematischen Feldern die bösen und die freundlichen Gesichtsausdrücke stärker auftreten.

Die Forscher bekamen dabei schnell den Eindruck, dass die Zahl von Lego-Themen, die auf Konflikten basieren immer größer wird. Immer häufiger kämpfen böse Schurken gegen die "Lieben" (Harry Potter, Piraten, Räuber & Gendarme). Die Gesichtsaudrücke gehen aber nicht 1:1 damit einher. Die Vielfalt der Gesichtsaudrücke wächst beträchtlich, allerdings nicht unbedingt im positiven Sinn: Böse können nun auch hämisch grinsen während die Guten unter Schmerzen oder vor lauter Angst ihr Gesicht verziehen.

Studienleiter Dr. Bartneck bekräftigte seinen Eindruck, Lego verlagere sich stärker auf konfliktbasierte Themen und könne so seinen guten Ruf auf Dauer nicht halten. Kinder, die heute mit Lego aufwüchsen, würden nicht länger das charismatische Lego-Lächeln im Kopf behalten, sondern auch viel Angst und Wut.

Spielzeugdesigner sollten sorgsam mit ihrer Verantwortung umgehen und die Auswirkungen auf Kinder überprüfen. Spielzeuge hätten schließlich einen wichtigen Einfluss auf deren Entwicklung. Man solle lieber auf eine größere Vielfalt von Gesichtsausdrücken achten als sich allzu sehr auf realistische Ausdrücke zu fokussieren.

Wie wäre es mal mit einem fragenden Blick? Freudiger Überraschung? Einem ungläubigem Staunen? Oder hirnbetäubender Verzückung?