Der Zwischendurch-Sport
Studie: Sportverhalten von Studierenden verändert sich durch Zeitdruck und Stress
Erzählen uns heute Eltern von ihrem Studium, hört es sich zwar nicht immer, aber doch oft so an, als hätten sie in den Jahren bis zu ihrem Abschluss ein relativ stressfreies Leben mit ziemlich geringem Arbeitsaufwand geführt. Anwesenheitspflicht in Vorlesungen kennen viele Eltern nicht und bei der Aussage: „Ich muss in allen Veranstaltungen Prüfungsleistungen erbringen“, wirken sie oft irritiert. Der heutige Student kann von so einem Studium nur träumen. Besonders durch die veränderten Lern- und Studienbedingungen, die mit dem Bologna-Prozess eintraten, fühlen sich viele Studierende gestresst und unter Zeitdruck. Geklagt wird besonders über die hohen Leistungsanforderungen und psychische Belastungssituationen. Wissenschaftler der Universität Göttingen haben nun in einer breit angelegten Studie untersucht, welchen Stresssituationen und gesundheitlichen Belastungen Studentinnen und Studenten ausgesetzt sind und welche Bedeutung Sport bei der Bewältigung dieser Anforderungen spielt. In einer bundesweit repräsentativen Stichprobe wurden dafür über 7000 Studierende – und noch einmal über 4000 Studenten der Uni Göttingen befragt
*Der Zeitdruck nimmt zu*
Die Studie zeigte, dass nicht nur die Leistungsanforderungen an Hochschulen zunehmen, sondern, dass auch der Zeitdruck immer größer wird. Besonders in der Studie befragte Studentinnen berichteten darüber hinaus, dass sie unter Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen litten. Weitere Beschwerden seien Nervosität, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafstörungen. Der Studie zufolge spiegelt sich eben dieser steigende Zeitdruck auch in den sportlichen Aktivitäten der Studenten wieder. So treiben Bachelor- und Masterstudierende zwar nicht weniger Sport als früher die Magister- und Diplomstudenten, allerdings bevorzugen sie flexiblere Sportangebote. „Das klassische Volleyballspiel zu einer festgelegten Trainingszeit und mit einer festen Gruppe ist bei vielen Studierenden nur noch schwer mit dem Studium vereinbar“, so der Leiter des Forschungsprojekts, Dr. Arne Göring, vom Hochschulsport der Universität Göttingen. „Besonders stark nachgefragt werden alle Formen des Fitnesstrainings, vom Joggen bis zum Fitnessstudio.“
*Sport als gesundheitliche Ressource*
Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass Sport eine wichtige gesundheitliche Ressource für Studenten darstellt. Die gesundheitlichen Effekte hängen dabei aber natürlich von Umfang und Intensität des Sportprogramms ab. So zeigt die Studie im Ergebnis, dass Studenten, die ein mal die Woche über eine Stunde Sport treiben weniger Beschwerden haben, als Kommilitonen, die dies nicht tun. Auch allgemein leben sporttreibende Studenten gesünder, da sie seltener rauchen und sich gut ernähren. Mit der Studie liegen nun „erstmals seit 1989 wieder repräsentative Ergebnisse über das Sport- und Bewegungsverhalten von Studierenden vor“, erläutert Daniel Möllenbeck, der an der Studie mitgearbeitet hat. Die Ergebnisse der Studie, die vom Allgemeinen Deutschen Hochschulverband und der Deutschen Sportjugend unterstützt wurde, fließen derzeit in ein bundesweites Präventions-und Gesundheitsförderungskonzept für Studierende ein.
*Und zum Schluss…*
Die Studie beschäftigt sich zwar mit dem Sportverhalten von Studierenden, aber auch SchülerInnen dürfen gerne öfter mal das Haus verlassen. Denn auch die sitzen oft und lange. Also, schwingt euch mal wieder auf’s Fahrrad, geht ins Schwimmbad oder fahrt Inlineskates. Denn, BEWEGUNG TUT GUT! :)
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Autorin / Autor: Anika Krüger/Pressemitteilung - Stand: 01. September 2011