„Die Bombe“ ist eine Graphic Novel von Alcante und Laurent-Frédéric Bollée mit schwarz-weiß Illustrationen von Denis Rodier. Sie ist am 30.06.2020 beim Carlsen Verlag erschienen und  erzählt  auf 450 Seiten von den Hintergründen des Atombombenabwurfes auf Hiroshima und Nagasaki vor genau 75 Jahren im August dieses Jahres.

Die Graphic Novel fängt schon hochspannend an, mit einer sehr außergewöhnlichen Erzählperspektive- nämlich die des Urans selbst (das chemische Element das nötig ist, um eine Atombombe zu bauen). Im Verlauf des Werkes wird die Geschichte der Entstehung des Urans geschildert, die Konflikte die unter Hitlers Macht zur Belagerung Polens führen was wiederum den Zweiten Weltkrieg mit herbeiführt. Außerdem erfährt man, wie die beteiligten Wissenschaftler versuchen sich mit ihren Gewissensbissen abzufinden - bis zum fatalen 6. August 1945, als sich die Amerikaner dazu entschließen, aus 580 Metern Höhe direkt über der Innenstadt von Hiroshima die erste Atombombe der Geschichte fallen zu lassen. Wenig später darauf  folgt eine zweite über Nagasaki, wo durch den direkten Impact oder die dadurch entstehenden Folgen, mindestens genauso viele Menschen wie bei dem ersten Abwurf starben.

Die Graphic Novel stellt in ihren sehr markanten und hart gezeichneten schwarz-weiß Illustrationen haarscharf die Emotionen der in den Prozess der Entstehung der Atombombe  verwickelten Personen- Wissenschaftler wie Einstein und Szilàrd aber auch die ihrer Verwandten und von Politikern wie Roosevelt und Truman etc- da. Dieser Stil zieht sich durch den ganze Band hindurch und unterstütz somit die Ernsthaftigkeit des behandelten Themas. Ich hatte dadurch von der ersten Seite an Gänsehaut. Nach dem Lesen dieses Werkes ist man noch einige Zeit damit beschäftigt, alle Informationen zu verarbeiten.

Was mich besonders fasziniert hat, ist wie die Novel extrem zum Nachdenken anregt und dafür sorgt, dass man sich eine eigene Meinung über das Geschilderte bildet. Die Autoren haben es meiner Meinung nach hervorragend geschafft, viele wichtige Informationen sehr konkret und gezielt einzusetzen, sodass das Format einer Graphic Novel für diese Erzählung keineswegs zu kurz kommt.
Der Band hat mich zusammenfassend sehr begeistert, auch wenn seine Thematik mich zugleich traurig gestimmt hat. Die Geschichte klärt künstlerisch über die atomare Katastrophe die sich vor 75 Jahren  in Japan ereignete auf und ist, wie ich finde, eine perfekte Alternative für jeden der gerne mehr über dieses Thema erfahren möchte und keine Lust auf dicke Geschichtsbücher hat.


*Erschienen bei Carlsen*