„Die Chroniken von Mistle End – Der Greif erwacht“ von Benedict Mirow ist der Auftakt einer (voraussichtlich) mehrere Bände umfassenden Reihe. Das Hörbuch wird von verschiedenen Personen gesprochen, so u.a. von Jona Mues (Erzähler, Schaffner, McKanaghan) und Maxi Belle (Cedric; Protagonist).

In dem ersten Band geht es um den Jungen Cedric, dessen Vater eine Stelle in Mistle End annimmt. Schon bald stellt sich heraus, dass sie sich damit kein normales Dorf ausgesucht haben – denn die Dorfbewohner_innen in Mistle End sind keine normalen Menschen, sondern vielmehr Gestaltwandler, Hexen, Wulfen (werwolfähnliche Geschöpfe), Dunkelelben […], die unter dem Schutz der Greifen stehen. Diese treten allerdings nur selten als lebendige Geschöpfe in Erscheinung. Wenn sie dies tun, besteht ein Anlass, bspw. eine Bedrohung oder ein_e neue_r Bewohner_in muss sich einer Prüfung unterziehen – wie auch Cedric.
Daneben geschehen allerlei unerklärliche Dinge: Es stellt sich heraus, dass Cedric ein Druide ist, den es – zunächst angenommen – seit langem nicht mehr in Mistle End gab. Dann wird Cedric plötzlich beim Rat vorgeladen – denn Druiden brachten laut einiger Dorfbewohner wohl einst Unheil mit sich… und dann greifen während dieser Anhörung auch noch Rabendämonen an…
Was es alles damit auf sich hat? Wer hinter dem Angriff der Raben steckt und ob es wirklich einen „dunklen Druiden“ in der Geschichte gibt…? Das alles erfahrt ihr im (Hör-)Buch!

*Das Hörbuch*
Das Hörbuch ist an mehreren Stellen mit schöner Musik hinterlegt. Gleich zu Anfang eröffnet mystische Musik den „Einstieg“ in die Geschichte und erweckte zumindest bei mir etwas Vorfreude auf eine Zeit, die mich an die ersten Stunden mit Harry Potter zurückerinnert hat.
Schade daran fand ich, dass die Musikeinheiten sehr abrupt endeten. Zwar sollte vermutlich ein Übergang zu der kommenden Textstelle geschaffen werden, da sich die Melodieteile tlw. noch in die neue Titelnummer mit fortziehen, durch den Umsprung wird aber eine störende Pause erzeugt, was gerade hinsichtlich der schönen Umsetzung sehr schade ist.
Auch der Greif auf der Hörbuch-Hülle ist wunderschön gestaltet. Das eher barsche anfängliche Auftreten des Greifen in der Geschichte steht jedoch ein wenig im Kontrast hierzu, was die Schönheit der Zeichnung natürlich nicht mindert.
Einen Minuspunkt gibt es noch dafür, dass die letzten sechs Titel der CD sich auf fast keinem meiner CD-fähigen Geräte abspielen ließen. Nachdem ich dann CD-Player, Laptops, DVD-Player durchprobiert hatte, hatte die PS3 dann tatsächlich geschafft, was die Geräte vor ihr nicht geschafft hatten und ich konnte auch das Ende hören (gerade ein fehlendes Ende empfinde ich als sehr störend – das mag aber auch dran gelegen haben, dass meine CD in irgendeiner Form möglicherweise defekt war).

*Meine Meinung*
Das Hörbuch blieb mit seiner Geschichte ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück. Durch die Hülle und die Geschichte hatte ich mich auf eine Geschichte gefreut, die viel mit einem oder mehreren Greifen zu tun haben würde – der Greif selbst ist aber, auch wenn er das Dorf beschützt – nicht Hauptbestandteil der Geschichte. Dies ist viel eher der junge Cedric, der herausfindet, wer seine Mutter ist, was es mit den Dorfbewohner_innen auf sich hat, der Freund_innen findet und tlw. kurzzeitig zweifelt und der – gerade zu Anfang – mehr unterwegs ist als er zuhause zu sein scheint 😉.
Ich als absolute Greifenliebhaberin habe demnach mit der Geschichte eine leichte Enttäuschung erlebt. Nachdem ich aber erst einmal akzeptiert hatte, dass es in der Geschichte vor allem um Cedric und damit einen Druiden geht, konnte ich mich dann aber doch langsam mit der Welt um Mistle End anfreunden (immerhin gibt es inzwischen in der Geschichte auch einen Goldadler, der Cedric noch über die kommenden Bände ein wenig zu begleiten scheint).

*Fazit*
Wenn man nicht gerade mit der Erwartung an das (Hör-)Buch geht, dort viel mit Greifen in Berührung zu kommen, ist es eine durchaus schöne und hörenswerte Geschichte, die einen schönen Auftakt zu dem nachfolgenden Roman bietet. Ich bin mir sogar fast sicher, dass, nachdem nun mit Teil 1 die „Grundlagen“ geschaffen sind, Teil 2 einen sicher noch einmal ein ganzes Stück besser in die magische Welt um Mistle End (oder vielleicht um die Druiden weiter im Norden?) führen kann und freue mich sogar schon darauf, mich auf diese Art und Weise noch einmal „entführen“ zu lassen.

*Erschienen bei DAV*