Die EU-Pleite - sind wir auch bald bankrott?
Fast jeden Tag hört man von einem weiteren EU-Land, das pleite ist - wann sind wir dran?
Wir sind es wahrscheinlich schon längst, das will nur niemand wahrhaben – Politiker erst recht nicht. Zumindest wird mal noch über die Finanz- und Schuldensituation Deutschlands mehr oder weniger Stillschweigen bewahrt. Das Hauptaugenmerk liegt aktuell auf Griechenland, dem aktuell wohl bekanntesten und bankrottesten EU-Land aktuell. Aber wieso sind plötzlich so viele EU-Länder in der Schuldenfalle gefangen und können den Staatsbankrott nicht mehr verhindern?
Neben Griechenland hat es akut auch die Länder Portugal, Irland und Italien erwischt – alle stehen kurz vor dem Staatsbankrott; Spanien ist auch ein weiterer, heißer Kandidat für die Zahlungsunfähigkeit. Die Fülle an gefährdeten Ländern, die längst noch nicht ausgeschöpft ist, ist erschreckend. Ist der Euro Schuld an solch immensen Krisen? Oder ist es einfach nur eine ‚Verkettung‘ von Zufällen, dass viele Staaten auf einmal merken, dass sie sich übernommen haben?
Schuld sind nach Meinung vieler Leute vor allem die Ratingagenturen - aber was ist das überhaupt?
Ratingagenturen sind Unternehmen, die Länder auf ihre Bonität (Kreditwürdigkeit) prüfen und diese im Vergleich zu anderen Staaten bewerten. Dabei können sie sie in der Bonität auch stark herabsenken, sprich, sie für nahezu kreditunwürdig erklären. Jedoch ist das oft der Anfang vom Ende und das Land befindet sich in einem Teufelskreis: Sobald die Agenturen die Bonität heruntergesetzt haben, also die Kreditwürdigkeit, steigen die Zinsen von Anleihen immer mehr und das Land kann noch weniger zahlen als vorher, bekommt aber immer größere Schulden.
Am Beispiel Österreich könnte so etwas ganz schnell gehen. Das Land hat etwa 200 Milliarden Euro vergeben, also als Anleihe bereitgestellt. Wenn nun aber diese Anleihen nicht zurückgezahlt werden können, muss es das Land selber ausbügeln und Österreich könnte schneller pleite sein als sie Kaiserschmarrn sagen können.
Wieso druckt die EU nicht einfach mehr Geld, sodass bei allen die Schulden halbwegs getilgt werden? Zum einen macht der Maastricht-Vertrag dem Gedanken einen Strich durch die Rechnung. Er kontrolliert unter anderem die Bestimmungen innerhalb der europäischen Union und hat die einheitliche Währung bestimmt. Zum anderen ist da die EZB (Europäische Zentralbank), die die Kontrolle über den ‚Geldfluss‘ hat und verbietet, dass einfach mehr Geld gedruckt wird. Ein weiterer Punkt ist aber die Inflation, die daraus entstehen würde, wenn einfach beliebig viel Geld gedruckt würde. Sprich: das Geld wäre nichts mehr wert und wir fühlten uns in das Jahr 1923 zurückversetzt. Oder wir fühlten uns einfach wie die USA, die trotzdem die Inflation in Kauf nimmt und es als kleineres Übel ansieht. Die finanzielle Lage der Weltmacht ist schließlich auch alles andere als stabil mittlerweile.
Wie dem auch sei, der Euro ist wohl doch eher zum Teuro mutiert und bringt mehr und mehr Länder, die sich zudem noch mit sonstigen immensen Ausgaben verschulden, in die Bredouille und dem Staatsbankrott nahe.
Was sagst du zur Euro-Krise?
Autorin / Autor: Carina - Stand: 19. Juli 2011