Planet vs. Plastic
Am 22. April ist Earth Day. Im Fokus stehen in diesem Jahr die Verschmutzung durch (Mikro-)Plastik und der Schutz der Gewässer
Planet vs. Plastic ist das Motto des internationalen Earth Day, ein Tag, der seit 1970 auf Umweltschutz aufmerksam machen soll. Beim Thema Planet vs. Plastic geht es dabei nicht nur um die Vermüllung der Meere und der Umwelt mit Plastikabfällen, sondern auch um die verheerenden Auswirkungen von Mikroplastik, das mittlerweile in den Böden, in der Luft, in den Gewässern und nicht zuletzt in Tieren und im menschlichen Körper sein Unwesen treibt.
Mit dem diesjährigen Earth Day fordern die Initiator:innen darum eine Reduktion des Plastikverbrauchs um 60 % bis 2040. Um das zu erreichen, müsste ein stärkeres Bewusstsein geschaffen werden, welche Schäden Plastik der Gesundheit von Menschen, Tieren und der gesamten biologischen Vielfalt zufügt, es müsse mehr zu den gesundheitlichen Folgen von Mikroplastik geforscht werden und diese Forschungsergebnisse müssten der Öffentlichkeit zugänglich sein. Außerdem fordern die Umweltschützer:innen einen raschen Ausstieg aus der Verwendung von Einwegplastik und politische Maßnahmen, die der "Geißel der Fast Fashion" endlich ein Ende bereite. Denn die gigantischen Berge kurzlebiger Plastikmode sind für einen großen Teil der Mikroplastikbelastung in Gewässern verantwortlich - bei der Entsorgung weggeschmissener Kleidung, aber auch beim Waschen. Eine einzige Wäscheladung Polyesterkleidung kann 700.000 Mikroplastikfasern freisetzen, die dann im Wasser landen und von dort aus auch in die Nahrungskette gelangen können.
Vor dem Hintergrund der Verschmutzung von Gewässern mit Mikroplastik lautet das Earth Day Motto in Deutschland "Wasser macht Leben möglich". Der deutsche Aktionstag möchte die Bedeutung des Wassers für das (Über)Leben auf der Erde ins Bewusstsein rufen und aufzeigen, was geschieht, wenn wir diese lebensnotwendige Ressource nicht besser schützen. Gefragt sind hier nicht nur Politik und Industrie, sondern auch jeder Einzelne. Denn wir alle können dazu beitragen, dass weniger Mikroplastik in unsere Gewässer gelangt.
Was ihr tun könnt
- Auf Einwegplastik verzichten: Trinkt aus euren eigenen Flaschen und esst aus Mehrwegbehältern
- Kauft so oft und so viel wie es geht unverpackt.
- Achtet beim Kauf von Kosmetik (Zahnpasta, Schminke, Haarpflege, Sonnencreme & Co.) und Putzmitteln darauf, dass sie kein Mikroplastik enthalten. Inhaltsstoffe wie Acrylat, Dimethiconol, Methicone, Polyamide, Polyquaternium, Polyethyleneterephtalate, Polyurethane, Siloxane u.v.m. weisen auf Mikroplastik hin. Ihr könnt euch die Namen unmgölich alle merken? Verständlich. Dafür gibt es Apps (z.B. Code Check oder ToxFox App) mit denen ihr den Strichcode fotografieren könnt und die euch auf das Vorhandensein von Mikroplastik hinweisen. Oder ganz einfach: Zertifizierte Naturkosmetik ist frei von Mikroplastik.
- Vermeidet Fast Fashion: Sie ist meist kurzlebig und aus Kunstfasern hergestellt. Beim Waschen geben solche Kleidungsstücke Unmengen von Mikroplastikfasern frei. Wascht solche Kleidung möglichst selten und weniger heiß, um den Faserverlust zu reduzieren. Spezielle Wäschesäcke helfen, das Mikroplastik beim Waschen aufzufangen, so dass es im Restmüll entsorgt werden kann. Grundsätzlich gilt für Kleidung - egal ob aus Polyester oder Baumwolle: weniger kaufen, länger tragen, reparieren und weitergeben.
- Fahrt weniger Auto! Das ist in vielerlei Hinsicht gut für die Umwelt und hilft auch, den Mikrolastikeintrag in die Umwelt zu reduzieren. Ein Großteil des Mikroplastiks in der Umwelt stammt nämlich vom Reifenabrieb.
Rund um den Earth Day 2024 gibt es weltweit (Müllsammel-)Aktionen, Veranstaltungen und Petitionen rund um die Themen Plastikmüll, Mikroplastik, Wasserschutz und Fast Fashion.
Quelle:
Autorin / Autor: 22. April 2024 - Stand: 22. April 2024