Ein Lied für Ella Grey
Autor: David Almond
ins Deutsche übersetzt von Alexandra Ernst
Claire und Ella sind beste Freundinnen. Eigentlich halten Ellas Eltern nicht viel davon, wenn Ella sich mit anderen Dingen als Schule beschäftigt. So ist auch Claire ihnen ein Dorn in den Augen. Aber nichts kann die zwei Mädchen trennen, oder? Als sie gemeinsam mit ihrer Freundesgruppe den mysteriösen Musiker Orpheus begegnen, sind sie alle verzaubert von seiner Musik. Wer ist er? Und was macht seine Musik so magisch?
Ella verliebt sich Hals über Kopf in Orpheus. Claire hält Ellas Schwärmerei für eine flüchtige Phase. Schnell zeigt sich jedoch, Claire liegt falsch, Ella und Orpheus Liebe ist so viel mehr ...
Die Außengestaltung des Buches hat mich sofort angesprochen. Die pinke Schrift auf dem blauen Hintergrund sticht hervor. Die Geschichte wurde in verschiedene Teile aufgeteilt. Einer der Teile besteht aus schwarzen Seiten, bedruckt mit weißen Buchstaben. Das macht das Leseerlebnis noch interessanter. Ich habe mich von Anfang an gefragt, was sich wohl hinter den schwarzen Seiten verbirgt. Warum ist genau dieser Teil so gedruckt worden?
Auch die generelle Aufteilung in Teile hat mir gefallen.
Der Schreibstil liest sich angenehm. Mit gerade mal 218 Seiten ist die Geschichte nicht besonders lang, trotz dessen haben mich Claire, Ella und Orpheus nicht losgelassen.
Sehr interessant fand ich auch den Fakt: Das Buch handelt zwar von Ella und Orpheus, doch werden die Geschehnisse aus Claires Perspektive erzählt. Wir erleben also Claire und ihre Sicht auf die Dinge.
Inwiefern diese wirklich Sinn macht, ist eine spannende Frage. Claires Freundesgruppe und auch Claire trinken recht viel und dadurch entstand ebenfalls eine gewisse Atmosphäre des Rausches.
Generell fühlte sich das Buch ein wenig an wie ein Traum. Du erlebst eine Menge, weißt nicht genau, was real ist und bist ein bisschen verwirrt, wenn du aufwachst. Die Charaktere waren wie ein Luftzug, nicht richtig greifbar. Allerdings fand ich die Gefühle und Gespräche sehr nachvollziehbar.
Das "jugendlich sein" wurde meiner Meinung auch toll dargestellt. Am Ende des Buches fühlte ich mich fast schon leer. Die Geschichte war wie eine Achterbahn, mal ging es hoch, mal runter und manchmal hat sich alles gedreht. Mir hat das Buch gefallen, aber es fällt mir schwer zusammenzufassen, was es alles in mir ausgelöst hat.
Ich kann „Ein Lied für Ella Grey“ auf jeden Fall empfehlen. Allerdings sollte man damit rechnen, dass es sich hierbei nicht um ein leichtes oder lustiges Jugendbuch handelt.
Erschienen beim Verlag Freies Geistesleben
Autorin / Autor: Starshinee - Stand: 7. Oktober 2024