Wer bin ich und wo will ich hin - die Fragen ziehen sich wie ein roter Faden durch den 2022 erschienenen Roman von Tania Witte "Einfach nur Paul". Und damit ist der nach dem Titel schon benannte Hauptcharakter Paul nicht alleine. Ich bin mir sicher, jede*r von uns kann mit diesen Grundsatzfragen mitfühlen. Doch worum geht es überhaupt in dem Buch?

Paul hat viele Probleme: etwa die Streits mit seinem Vater, die jedesmal in einer Brüllorgie enden (so der Klappentext), seine unerwiderte Liebe zu seiner besten Freundin (wieso, möchte ich hier nicht vorwegnehmen) und als dann auch noch durch Zufall ans Licht kommt, dass er nicht der biologische Sohn eines seiner Elternteile ist, fühlt er sich komplett überfordert und hintergangen von der Welt.
Doch zum Glück deckt seine Suche nach seiner wirklichen Herkunft nicht nur die Wahrheit auf, sondern bringt noch jede Menge komplizierte neue Dinge ans Licht, die am Ende möglicherweise eine Bereicherung für Paul darstellen.

Zunächst vorweg: ich bin ein wirklicher Fan der Autorin. Sie hat einfach einen lockeren leichten Schreibstil, der die Lesenden sofort mit den Hauptcharaktere mitfühlen lässt. So auch dieses Mal. Die Geschichte von Paul ist authentisch und nachvollziehbar, und es kommen direkt ab Anfang sympathische Figuren darin vor. Doch vor allem ist die Hauptperson ausgestattet mit den Grundsatzfragen des Teenagerseins, wo wohl alle von uns mitfühlen können. Eine klare Empfehlung meinerseits für alle, die sich nach neuem Lesestoff sehnen, der nicht nur an der Oberfläche kratzt, sondern tief berührt

Noch ein Pluspunkt, für alle, die auch den Schreibstil Wittes mögen: sie hat meiner Meinung nach auch zwei weitere sehr gute Bücher rausgebracht- "Marilu“ und "Wild“. Außerdem veröffentlicht sie unter dem Namen Ella Blix mit einer anderen Autorin ebenfalls YA-Romane. Dies als kleiner Tipp am Rande, für diejenigen, die ihre obligatorischen Weihnachtsbücher schon durchhaben (literally me) …;)


Erschienen bei Arena