Empfindliche Augen, leichter Schlaf

Kinder und Jugendliche reagieren sensibler auf abendlichen Medienkonsum

Dass abendlicher Handykonsum die Nachtruhe stört, ist mittlerweile bekannt. Eine Studie der University of Colorado Boulder hat nun eine Vielzahl von Studien zu diesem Thema gesichtet, ausgewertet und zusammengefasst. Dabei verweisen die Forscher_innen darauf, dass Kinder und Jugendliche offenbar besonders sensibel auf die abendliche Beleuchtung durch Bildschirme aller Art reagieren und dementsprechend auch besonders stark unter Schlafstörungen leiden. Warum? Zum Beispiel, weil ihre Augen sich noch im Entwicklungsprozess befinden. Heranwachsende haben größere Pupillen und ihre Linsen sind transparenter und lassen darum auch mehr Licht durch. Weil Licht, vor allem das blaue, welches auch in Bildschirmen wirksam wird, ein wichtiger Botschafter für unsere innere Uhr ist und die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt, machen sich die Folgen von Lichtkonsum schnell bemerkbar. Müdigkeit stellt sich später ein, die Kinder und Jugendlichen schlafen schlechter ein und wachen leichter wieder auf.

Auch die über Medien verbreiteten Inhalte können den Schlaf von Kindern und Jugendlichen stärker beeinflussen. Sie reagieren sensibler auf gewalttätige Inhalte oder lassen sich leichter von spannenden Spielen und Unterhaltungen mit ihren Freund_innen in Aufregung versetzen. Ist der Körper erstmal in Alarmbereitschaft versetzt, schläft es sich auch schlecht.

Weil ausreichender Schlaf für das körperliche und seelische Wohlbefinden so wichtig ist, der Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen (auch spät abends, im Bett, bis in die Nacht)  aber immer stärker zunimmt, wenden sich die Wissenschaftler_innen mit ihren Ergebnissen auch an Eltern und Pädagog_innen und fordern sie unter anderem auf, Fernseher und Handys aus dem Schlafzimmer zu verbannen, Medienzeiten vor dem Zubettgehen stark zu limitieren oder zu verbieten und selbst stets ein gutes Vorbild zu sein ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 7. November 2017