„Willst du leben?“

Mit dieser Frage eröffnet Mikkel Robrahn die Geschichte des von ihm geschriebenen Buches Eternity Online. Eine Geschichte, die über den Protagonisten „Rob“ handelt, der sich ohne jegliche Erinnerung in einem Szenario wiederfindet, das bereits auf den ersten Seiten einem typischen MMORPG-Spiel gleicht.
Aus einem zunächst form- und farbenlosen Nichts seiner Seele wird auf seine eigenen Anweisungen hin sein Körper erschaffen – und durch einige von den ihn umgebenden Gestalten beiläufig erwähnten Bemerkungen wird ihm ein Eindruck über seine Persönlichkeit bzw. Rolle in dieser Geschichte vermittelt. So soll er als Champion für Aeya kämpfen, nachdem er in Avataris (der dortigen Welt) verschiedene Aufträge absolviert hat.
In Avataris selbst trifft Rob diverse andere Wesen an, mit denen er gemeinsam verschiedenen Quests ( = Aufträge) nachgeht, bis er auch Annie trifft, die er aus einem anderen Leben zu kennen scheint ...

Ich persönlich empfand das Buch als ziemlich durchwachsen. Von der Idee und der dahinterliegenden Fragestellung her gefällt mir das Buch ausgesprochen gut, nur innerhalb der Geschichte fand ich einige Szenen sehr zäh und langwierig zu lesen und hätte mir teilweise einige Kürzungen gewünscht. Dies konnte dennoch durch das Ende bzw. die sich ergebenden Fragestellungen, die hinter der Idee zu dieser Geschichte liegen, wettgemacht werden.

So regt das Buch zur Beschäftigung mit unterschiedlichen Fragen an (Achtung – Spoiler): Würde ich digital nach meinem physischen Tod weiterexistieren wollen? Wäre es in Ordnung, eine andere (geliebte) Person digital zu erhalten, obwohl sie das nicht will? Wäre es dann in Ordnung, wenn sie sich gar nicht mehr daran erinnern könnte, dass sie das nicht wollte? Und wenn die Erinnerungen genommen werden können, würde es sich dann überhaupt noch um dieselbe Person handeln?

Insgesamt ein interessant zu lesendes Buch, das insbesondere durch die dahinterliegende Idee und sich auftuenden Fragen überzeugen kann!

Erschienen bei TOR