Freundin wechsel dich?!
Wer oft umzieht, hält viele Dinge für austauschbar, behaupten Forscher_innen
Erst häuft man wie ein Messi Dinge an und mag sich selbst von dem, was man eh nicht mehr braucht, nicht trennen. Doch spätestens dann, wenn man ein paar Mal umgezogen ist oder länger im Ausland unterwegs war, merkt man, dass das eine oder andere doch entbehrlich ist - und beginnt auszumisten. Allerdings müssen dann manchmal nicht nur Bücher, Elektroartikel und Deko dran glauben, sondern sogar Freundschaften und Liebesbeziehungen, wie eine aktuelle Studie der University of Kansas zeigt. „Wir haben einen Zusammenhang feststellen können zwischen der Art und Weise, wie man Objekte betrachtet und wie man Beziehungen wahrnimmt“, sagt Studienautor Omri Gillath.
Wer viel reise, ließe auch mehr Dinge hinter sich. Um zu ermessen, wie leicht es ihnen fällt, sich von Gegenständen oder gar Freunden zu trennen, ließen die Forscher_innen die US-amerikanischen Studienteilnehmer_innen sowohl online als auch auf dem Campus Fragebögen ausfüllen. Andere Testpersonen sollten sich wiederum einen Umzug und die Konsequenzen vorstellen. Das Ergebnis: Je mobiler die Testpersonen waren und je häufiger sie ihren Lebensmittelpunkt verlagerten, umso eher waren sie bereit, sich von Freundschaften oder Beziehungen zu trennen. Und: Wer materielle Dinge für austauschbar hielt, wechselte auch häufiger die Freunde.
Wer flexibel sei und bereit ist, für die Ausbildung oder den Job umzuziehen, steigere eventuell seine Erfolgsaussichten, sagt Omri Gillath. Er warnt allerdings davor, dass wir durch die gestiegene Mobilität immer oberflächlichere und weniger tiefgründige Beziehungen führen.
Die Forschung deute darauf hin, dass nur innige Beziehungen uns den Rückhalt geben, den wir brauchen. Sie seien Grundlage für Liebe, Verständnis und Respekt, sagt Gillath. „Wir brauchen diese enge Bindung, um uns sicher zu fühlen und anständig zu funktionieren“.
Aber wahrscheinlich habt ihr eh schon spätestens bei dem dritten Satz dieser News den Kopf geschüttelt und euch gedacht „so ein Quatsch!“. Einer wirklich guten Freundschaft sollte auch eine große Entfernung nicht schaden.
Quelle
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 26. Februar 2016