Fünf Tage, die uns bleiben

Autorin: JULIE LAWSON TIMMER

Buchcover Fünf Tage, die uns bleiben

Als Mara – erfolgreiche Anwältin und Powerfrau, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht – erfährt, dass sie an der unheilbaren Erbkrankheit Chorea Huntington leidet, bricht für sie eine Welt zusammen. Der Verlauf der Krankheit ist dramatisch und endet unweigerlich im Tod. Zuvor kommt es zu unkontrollierten Muskelzuckungen, Schlappheit, Depressionen, Vergesslichkeit und Versagen der Organe.
So möchte Mara nicht leben. Sie beschließt daher, ihrem Leben an ihrem Geburtstag ein Ende zu setzen, damit ihre Tochter und ihr Mann sie als die vitale, starke Frau, die sie immer war, in Erinnerung behalten. Doch an welchem Geburtstag? Abschied nehmen fällt schwer und schließlich hatte sie gedacht, sie würde ihre Tochter Laks noch erwachsen werden sehen.
Mara entscheidet sich, ihren Suizid anhand der Symptome ihrer Krankheit zu planen. Sobald ein Symptom eintritt, mit dem Mara absolut nicht mehr leben will, setzt sie am darauf folgenden Geburtstag ihrem Leben ein Ende.
Als es dann soweit ist, ist es für Mara Zeit, Abschied zu nehmen. Doch das fällt viel schwerer als gedacht.

„5 Tage, die uns bleiben“ zieht einen in einen Bann und man begibt sich mit Mara auf eine Achterbahn der Gefühle mit vielen Höhen und noch mehr Tiefen, viel Spannung und Dramatik. Der Roman hat mich nicht kalt gelassen, denn er behandelt ein sehr schwieriges, trauriges Thema: Ist ein Leben trotz einer schweren Krankheit noch lebenswert und liegt es nicht zuletzt an jedem selbst ob man es leben will oder nicht.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Autorin die Figuren handelt lässt, ohne ihr Handeln zu bewerten. Mara trifft ihre Entscheidungen und dem Leser steht frei, wie er dies findet. Man kann als Leser trotzdem alle Charaktere sehr gut verstehen, obwohl die Entscheidung, die Mara trifft zuerst sehr radikal wirkt. Es wird einem klar, dass man als Außenstehender den Schmerz, den jemand in solch einer Situation erlebt nicht einmal annähernd nachempfinden kann. Trotzdem gelingt es der Autorin, das Innenleben der Hauptpersonen so zu schildern, dass man sie sofort sympathisch findet und sehr gut mitfühlen kann.
„5 Tage, die uns bleiben“ ist ein sehr schönes, tief-trauriges Buch über das Abschiednehmen, Familie, und ich kann es jedem empfehlen, der auch so gerne Dramen liest, wie ich. 

*Erschienen bei Luebbe*

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Autorin / Autor: klexxx - Stand: 20. Januar 2017