Full Dive
Autorin: Nina Scheweling
Jess liebt es, zu zocken, doch sein großer Bruder Jaxon ist in der Gamingszene unter dem Namen „Prometheus“ schon beinahe legendär. Eines Tages erfährt Jess, dass sein Bruder ausgewählt wurde, um ein innovatives Virtual Reality-Videospiel zu testen, bei dem ein gigantisches Preisgeld winkt. Bevor es jedoch dazu kommt, wird Jaxon verhaftet – und Jess entscheidet sich kurzerhand, seinen Platz einzunehmen und sich als der gefeierte Prometheus auszugeben. Er hofft, damit seine Mutter unterstützen zu können, die die Familie gerade so finanziell über Wasser halten kann.
Vor Ort ist Jess fasziniert von den Möglichkeiten, die das Spiel bietet, in das man mit seinem gesamten Bewusstsein über einen Datenhelm eintaucht.
Doch schon bald merkt er, dass er und die anderen Tester_innen eigentlich aus einem anderen Grund als für einen Probedurchlauf hergebeten wurden, und stellt entsetzt fest, dass es nun nicht mehr nur in der virtuellen Welt um Leben und Tod geht …
„Full Dive“ von Nina Scheweling hat mir echt Spaß gemacht! Ich glaube, wenn das erschienen wäre, als ich so zwischen 14 und 16 Jahren alt war, wäre ich richtiger Fan geworden.
Ich mochte das Konzept des Spiels so sehr, dass ich es am liebsten selbst direkt spielen wollte – man setzt sich den Datenhelm auf und plötzlich ist man mittendrin, erlebt alles so, als wäre man wirklich in eine Fantasywelt eingetaucht, mit allen Sinnen. In dieser Welt ist die Aufgabe der Tester_innen, Drachen zu besiegen und deren Siegel einzusammeln. Dabei erleben sie natürlich allerlei Abenteuer. Ich mochte diesen Wechsel zwischen Fantasy und Realität bzw. „normaler Welt“ sehr.
Ich hätte aber auch gern noch mehr von Jess‘ Zeit im Spiel gesehen. Manchmal wurden da nämlich einfach Passagen übersprungen und dafür wurde dann nur in ein paar knappen Sätzen berichtet, was er zuvor erlebt hat. Das war etwas schade. Vielleicht gab es da auch mal Ausführungen zu und die wurden im Lektorat gestrichen – wer weiß.
Aber natürlich war der Kern der Geschichte auch nicht der Fantasyaspekt, sondern es waren die Geschehnisse rund um das Spiel und die Machenschaften der Menschen, die es entwickelt haben oder davon profitieren wollen. Das war okay, ich habe mich zumindest nicht gelangweilt, aber die Auflösung dessen, was hinter allem steckt, hat mich jetzt auch nicht aus den Socken gehauen.
Jess war zudem nicht der spannendste Protagonist der Welt, aber zumindest sympathisch, und seine klassische Charakterentwicklung (oder Heldenreise) hat er auch bekommen – also alles in Butter. Ob er das Preisgeld für seine Mutter gewinnt, verrate ich natürlich nicht. Findet es ruhig selbst heraus, denn ich empfehle das Buch gern weiter (und könnte mir echt gut vorstellen, das irgendwann mal verfilmt zu sehen. Ich glaube, das hätte was.).
Erschienen bei Rothfuchs
Autorin / Autor: Sarah H. - Stand: 18. November 2024