Viele kennen bestimmt dieses Problem: Sobald man wieder ein Buch verschlungen hat, kann man es kaum erwarten nach einem neuen zu greifen, doch bei ungefähr 15 €, die ein Buch meistens kostet, kann es bei vielen Büchern im Jahr schnell zu hohen Ausgaben kommen! Genau das wurde auch mir dieses Jahr zum Verhängnis, denn was gibt es Besseres, als den Corona-Lockdown mit Lesen zu verbringen?
Und da entdeckte ich Firmen, die unter anderem gebrauchte Bücher ankaufen, prüfen und dann letzten Endes günstig weiterverkaufen. Das hat sowohl Vorteile für uns Leserinnen, die günstige Bücher kaufen können, als auch für die Umwelt, denn so geben wir Büchern eine zweite Chance und schützen Ressourcen!
Die bekanntesten von diesen Firmen sind Medimops und Rebuy, aber es gibt auch noch andere. Oder es gibt auch Firmen wie zum Beispiel Arvelle, die sogenannte Mängelexemplare (oder Restauflagen) verkaufen. Das sind Bücher, die von Verlagen aussortiert wurden, da sie von außen entweder leicht beschädigt sind oder kleine Mängel aufweisen, die das Lesen aber keineswegs einschränken. Diese sind dann mit dem bekannten „Mängelexemplar“ Stempel versehen und werden meistens reduziert verkauft.
*Wieviel Mängel haben Mängelexemplare?*
Aber lohnt es sich auch gebrauchte oder leicht beschädigte Bücher zu kaufen, oder hat man nachher kaputte Bücher im Regal stehen?
Zu den Mängelexemplaren kann ich sagen, dass ich einige zu Hause stehen habe und auch sehr zufrieden bin, obwohl zum Beispiel das Cover hinten einen kleinen Knick hat. Ich habe sie aber nicht bei Arvelle oder ähnlichen Firmen gekauft, sondern in einem größeren Supermarkt, denn da werden manchmal auch einige reduzierte Bücher, bei denen es sich um Mängelexemplare handelt, verkauft. Und das lohnt sich, denn im Prinzip kauft man sich ein neues Buch, wo der einzige Unterschied darin besteht, dass sie kleine „Macken“ haben. Mängelexemplare sind also vor allem für diejenigen, die lieber die Ersten sein wollen, die das Buch in den Händen halten und lesen, geeignet.
Wer nichts gegen gebrauchte Bücher hat, für die könnten Rebuy, Medimops und co. interessant sein, denn wenn man viel stöbert, findet man oft sehr bekannte Bücher, die nur 1 bis 2 € kosten! Natürlich gibt es auch die Möglichkeit bei privaten Verkäufern auf Ebay Kleinanzeigen Bücher zu kaufen, doch da ist es oft nicht so günstig. Bei den Großanbietern kann man aber den Zustand des Buches auswählen, das man kaufen möchte, dabei ist der Preis dann entweder höher oder niedriger. Zur Auswahl stehen meistens: "wie neu", "sehr gut", "gut" oder "akzeptabel". Bücher im Zustand "akzeptabel" habe ich bei Rebuy noch nicht entdeckt, wobei man bei Medimops diese Variante immer wählen kann. "Wie neu" ist immer die teuerste Variante, aber die Bücher sehen dann auch wirklich neu aus und sind trotzdem reduziert, da könnt ihr euch sicher sein, dass ihr kein Buch mit Leserillen kauft. Ich persönlich nehme immer den Zustand „sehr gut“, denn da können zwar leichte Gebrauchsspuren vorhanden sein, aber ansonsten ist das Buch ebenfalls wie neu. Wählt man "gut", können auch schon ein paar kleine Notizen vom ehemaligen Besitzer zu finden sein. Aber die Preisunterschiede sind bei den verschiedenen Anbietern auch dementsprechend unterschiedlich, deshalb nenne ich, um dies deutlich zu machen, zwei Beispiele.
„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green in dem Zustand „gut“ kostet bei Medimops ca 4 €, während der selbe Zustand bei Rebuy fast 3 € billiger ist. Oder auch das Buch „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher, welches bei Medimops in dem Zustand „gut“ 3 mal so teuer ist wie bei Rebuy. Diese Bücher sind die, die bei den Anbietern schon deutlich günstiger sind als der Neupreis. Neuere, aktuellere oder sehr begehrte Bücher sind meistens teurer und sind ungefähr 2 bis 5 € günstiger als der Neupreis.
Ein weiterer Vorteil dieser Großanbieter ist, dass man eine Garantie für den Zustand bekommt und die Bücher zurückschicken kann, falls man nicht zufrieden ist. Und da ist dann auch ein weiterer Punkt, wo sich diese Anbieter von den privaten Verkäufern auf Ebay unterscheiden.
Meiner Meinung nach lohnen sich solche Käufe bei diesen Großanbietern erst, wenn man direkt größere Mengen an Büchern kauft, denn die Versandkosten kommen auch noch dazu und sind zum Beispiel bei Rebuy immer gleich, egal wie viele Bücher man bestellt.
Dann hat man zu Hause immer einige Bücher parat, und das kann als Vielleserin sehr praktisch sein!
*Und nun?*
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kaufen gebrauchter Bücher bei Großanbietern oder von Mängelexemplaren durchaus für alle vorteilhaft ist, die Bücher förmlich verschlingen und dementsprechend nicht so viel Geld ausgeben können oder möchten, denn allein durch den Kauf von gebrauchten Büchern konnte ich schon viel Geld sparen. Trotzdem sollte man den Kauf von neuen Büchern (z.B. in der Buchhandlung oder online beim Verlag) keineswegs außen vor lassen, wenn wir wollen, dass weiterhin Autorinnen und Autoren uns in ihre Welten entführen! Deshalb sollte man, wenn man sich zum Beispiel zu Weihnachten oder zum Geburtstag neue Bücher wünscht, sie in einer Buchhandlung kaufen. Oder wenn man schon nach dem Lesen vom Klappentext gemerkt hat, dass dieses Buch ein potenzielles Lieblingsbuch werden könnte, dann freut man sich bestimmt, wenn man die ursprüngliche Besitzerin von Anfang an war.;)
Autorin / Autor: Julia M. - Stand: 15. Dezember 2020