*Trigger-Warnung* „Girl in Pieces“ behandelt sensible Themen wie Depression, Selbstverletzung und Suizid.

Charlotte (Charlie) ist siebzehn Jahre alt und ritzt sich. Sie hat in ihrem Leben bisher sehr viel Schmerz, Verlust und Leid erfahren, ertragen müssen und durchgemacht. Mehr als sie verkraften kann. Sie schneidet sich selbst und fügt sich sehr tiefe Wunden zu. Das ist nicht nur so „ein bisschen Geritze“, sondern es sind richtig gefährliche tiefe Schnitte.
Die Handlung beginnt mit ihrem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik, nachdem Charlie versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Man erfährt einiges über Charlie, ihr bisheriges Leben und ihre Probleme, aber es bleiben auch sehr viele offene Fragen.
Viel zu früh wird sie entlassen und muss selbst sehen, wo sie hingehen kann und wie sie klarkommen kann. Auf ihre Mutter kann sie da leider nicht zählen, und so kommt sie glücklicherweise bei einem Freund unter. Doch alles ist sehr kompliziert, schmerzhaft und für sie auch kaum auszuhalten. Trotz allem bekommt man ihren Kampf im Leben und ihre Entwicklung absolut beeindruckend und bewegend mit.

Charlie ist eine sehr beeindruckende Hauptfigur. Sie hat mich sehr bewegt und berührt und hat eine sehr starke Persönlichkeit. Ich konnte sehr gut mitfühlen und mich in sie hineinversetzen.
Die Trigger-Warnung ist absolut wichtig und notwendig. Die Geschichte ist beeindruckend, sehr extrem, intensiv und emotional. Es gibt zwar auch die ein oder andere Länge. Trotzdem bin und war ich fast die ganze Zeit gefesselt und geflashed und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte und Charlie bleiben sehr lange in Erinnerung und ich musste sehr lange erst einmal nachdenken und die Geschichte sacken lassen.

Bis kurz vor dem Ende war nicht klar, wie die Geschichte wohl ausgehen wird, ob gut oder schlecht. Das Ende möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Es ist allerdings sehr stimmig für mich.
Der Sprachstil ist sehr beeindruckend und absolut fesselnd. Die ganze Geschichte und auch die Figuren sind sehr realistisch. Es ist keine leichte Kost. Man muss sich auf die Geschichte und ihre Intensität einlassen (wollen).

Fazit: Ein sehr bewegendes und absolut intensives Buch. Viele wichtige und sehr ernste Themen werden behandelt. Es ist ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte und man nicht mehr so schnell vergisst. Sehr empfehlenswert, wenn auch durchgehend sehr heftig. 

Erschienen bei FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch