Das Buch „GLEANINGS Storys aus dem Scythe-Universum“ von Neal Shusterman ist zurecht von einem Spiegel Bestseller-Autoren und hat auch von mir eine absolute Leseempfehlung.

Der Titel trifft die Sache auf dem Kopf, man begibt sich durch das Lesen in das Scythe Universum. Es handelt sich um Band 4 der Reihe und enthält 15 Geschichten.

Das Scythe Universum ist stark hierarchisch aufgebaut. „Für Perfektion brauchte es den Thunderhead. Und Scythe.” Scythe verfügen über die Erlaubnis durch sogenanntes Nachlesen, also Töten, ihre Macht unter Beweis zu stellen und zu sichern. Wir folgen zum Beispiel der jungen Scythe Marie Curie, die eigentlich Susan hieß, und die sich schnell im neuen System zurechtfindet, in dem sie lernt, ihre Meinung zu äußern, Kritik einzustecken und mutig zu handeln. Und sich darüberhinaus nach Anerkennung und Liebe sehnt.

Auch wenn das Universum anders ist als unser tägliches Leben, gibt es durchaus den ein oder anderen thematischen Anknüpfungspunkt. Man kann sogar spekulieren, ob so nicht unsere Zukunft aussehen wird. Moral ist ein sich durchziehendes Thema.

Das politische System befindet sich in letzten Schritten des Überganges aus dem US-Amerikanischen präsidialem demokratischen System hin zu der unangefochtenen Herrschaft der Scythe. Themen wie Vernunft und Macht, Anstand und Gerechtigkeit und Einsamkeit in einer Ständegesellschaft werden angesprochen.

Der Leser ist schnell im Geschehen drin, dafür bedarf es keiner Vorkenntnisse bezüglich der Bände 1-3. Die Geschichten sind gut geschrieben, und in einer schönen Schriftart und angenehmen Schriftgrösse gedruckt. Außerdem ist das Taschenbuch gut gebunden, es macht also schon Spaß, nur das Buch in die Hand zu nehmen und zu blättern.

Viel Spaß, Achtung, Suchtgefahr.


Erschienen bei Sauerländer