Bist du immer gut drauf und hast ständig ein Lächeln auf den Lippen, als würde durchgehend die Sonne scheinen? Oder gehst du dauernd griesgrämig durch die Gegend und vertreibst jedem noch so fröhlichem Menschen in deiner Umgebung die gute Laune? Wie zufrieden wir sind, liegt angeblich in unseren Genen – zumindest teilweise.

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler der London School of Economics and Political Science 2500 junge Erwachsene befragt. Sie sollten mehrere Fragen wie etwa „Wie zufrieden bist du grundsätzlich mit deinem Leben?“ beantworten und hatten dafür fünf unterschiedliche Antwortmöglichkeiten: sehr zufrieden, zufrieden, unzufrieden, sehr unzufrieden oder nichts von alledem.

Gleichzeitig untersuchten die ForscherInnen, welche Variante des 5-HTT-Gens die TeilnehmerInnen in sich tragen. Dieses Gen ist für den Transport von Serotonin mit zuständig, ein Botenstoff, der sich positiv auf unsere Stimmungslage auswirken kann. Die längere Variante des 5-HTT-Gens sorgt, wie man aus früheren Studien weiß, für eine effizientere Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin. Und tatsächlich: Die StudienteilnehmerInnen, die von beiden Elternteilen die lange Variante von 5-HTT geerbt hatten, zeigten sich in der Befragung glücklicher als die anderen. Sie stuften sich zu 35 Prozent als „sehr zufrieden“ und zu 34 Prozent als „zufrieden“ ein. Diejenigen mit zwei kurzen Varianten des Gens waren nur zu je 19 Prozent „sehr zufrieden“ beziehungsweise „zufrieden“. Wie die Forscher angeben, erhöhe eine längere 5-HTT-Variante die Anzahl der „sehr Zufriedenen“ um 8,5 Prozent – zwei längere Gene erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Glückseeligkeit sogar um 17,3 Prozent.

Wer schlecht gelaunt ist, kann dies ab jetzt also einfach auf seine Gene schieben. Die Forscher selbst warnen allerdings davor, die Studienergebnisse überzuinterpretieren. Aufgrund früherer Untersuchungen mit Zwillingen geht man davon aus, dass unsere Gene „nur“ zu etwa 30 bis 50 Prozent unser Glücksempfinden beeinflussen. Wie zufrieden wir sind, hängt zum größten Teil von den Erfahrungen ab, die wir im Leben machen. So können selbst TrägerInnen der kurzen 5-HTT-Gen-Varianten zu Strahlefrauen werden.