Godkiller (Godkiller-Trilogie 1)
Autorin: Hannah Kaner
Eine Frau, die Götter tötet, ein brotbackender Ritter und ein adeliges Mädchen mit einem Gott im Gepäck. All diese Charaktere vereint der Debütroman „Godkiller“ der in Schottland lebenden Autorin Hannah Kaner. Da gibt es zum einen die unerschrockene Kyssen. Sie hat das Töten von Göttern zu ihrem Beruf gemacht. An einem durchschnittlichen Tag trifft sie plötzlich auf einen Gott, den sie nicht töten kann. Der kesse Skedi ist der Gott der Notlügen. Er ist an das junge adelige Mädchen Inara gebunden, das ohne ihn sterben würde. Die beiden verbinden viele Geheimnisse und ein gemeinsames Ziel. Zusammen müssen die beiden jungen Erwachsenen nach Blenraden reisen – die letzte Stadt, in der es noch wilde Götter gibt. Der ehemalige Ritter Elogast, der am liebsten Brot backt und dieses dann anschließend mindestens genauso gerne isst, hat dasselbe Ziel. Auch er ein großes Geheimnis: In seinen Händen liegt das Schicksal des Landes. Gerne würde er dieses Geheimnis endlich mit jemandem teilen, vielleicht ja mit Kyssen? Als die vier unerwartet aufeinandertreffen, bemerken sie, dass sie zusammen stärker als allein sind. Nichts ahnend, was sie in der unbekannten Stadt erwartet, starten die vier Held:innen ihre Reise an und treffen dabei unter anderem auf magische Wesen, fremde Götter und furchteinflößende Dämonen…
„Godkiller“ ist der Auftakt zu einer Trilogie. Dabei enthält der Roman viele Aspekte, die ein packendes Buch braucht – von Emotionen über Fantasy und Magie bis hin zu zwielichtigen Widersachern ist alles dabei. Die Liebesgeschichte als zentraler Bestandteil der Handlung wirkt allerdings leider etwas aufgesetzt und überflüssig, da die Handlung auch ohne Romanze bereits facettenreich und umfassend wäre. Das in einem auffallend braun gestaltetem Cover erregt Aufmerksamkeit und verrät gleichzeitig nicht zu viel über die Handlung. Es symbolisiert die naturnahe Handlung der Geschichte und lädt die Leser:innen in die Fantasywelt rund um Blenraden ein.
Durch einen angenehmen Sprachstil und detaillierte Beschreibungen, kann man als Leser:in tief in die Geschichte eintauchen und sich die Charaktere bildlich vorstellen, allerdings ist die Erzählperspektive von vier Charakteren ein bisschen anstrengend und verwirrend. Diese Erzählperspektive lässt die Leser:innen emotional mitfiebern, aber man kann sich nicht vollumfänglich mit einzelnen Protagonist:innen identifizieren, was mir persönlich etwas gefehlt hat. Dennoch kann man so die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen und die Eigenschaften der einzelnen Charaktere differenziert betrachten. Auch die vielen verschiedenen Götter, wie Feuer-, Meeres- und Flussgötter und ihre Eigenschaften können etwas unübersichtlich wirken, dennoch ist die Geschichte insgesamt sehr facettenreich und spannend. Weiterhin ist das Erzähltempo nicht zu schnell und es gibt auch nicht allzu viele Situations- oder Zeitsprünge, sodass sich die knapp 450 Seiten angenehm lesen lassen. Es gelingt jederzeit, wieder in die Fantasywelt und ihre Geschichte einzusteigen, wenn man es denn überhaupt schafft, das Buch aus der Hand zu legen ;)
Die Geschichte von „Godkiller“ zeigt eindrücklich auf, wie gefährlich es sein kann, wenn einzelne Menschen zu viel Macht haben. Ich empfehle die Reihe für alle, die gerne vielfältige Fantasyromane mit einem Hauch von Dystopie und Kampf mögen. Nicht das richtige ist die Geschichte dagegen für jemanden, der realitätsnahe und romantische Geschichten mag und nichts von Gewalt oder magischen Wesen hält.
Das Ende des Buches ist derweil ein echter „Cliffhanger“, sodass man den Erscheinungstag von Teil zwei am 01. August beim Lesen der letzten Seite kaum erwarten kann. Insgesamt konnten mich die einzelnen Charaktere in „Godkiller“ zwar nicht vollends überzeugen, aber die Handlung ist außergewöhnlich und spannend und man taucht als Leser:in in eine einzigartige Fantasywelt ab, sodass der Roman ein vielversprechender Auftakt der Reihe ist.
Erschienen bei Piper
Autorin / Autor: Leonie - Stand: 15. Februar 2024