Die 17-jährige Quell hütet ein tödliches Geheimnis, sie wurde mit dunkler Magie geboren. Magie, die verboten ist. Daher befindet sie sich auf ständiger Flucht. Nach einem folgenschweren Ereignis entscheidet Ouell sich ihre Großmutter aufzusuchen. Diese führt eine Schule, an der Magie unterrichtet wird. Quell sieht in der Schule ihrer Großmutter nicht nur ihre vorzeitige Rettung, sondern auch eine Möglichkeit, unbemerkt mehr über ihre Kräfte herauszufinden.
An der Schule angekommen wird Jordan Wexton Quells Tutor und macht es ihr schwer, ihre Magie zu verbergen. Er verwirrt sie und lässt sie Dinge fühlen, gegen die sie sich unbedingt wehren muss, denn sie ist nicht die einzige, die Geheimnisse hütet..

Das Buch interessiert mich tatsächlich schon ein bisschen länger. Ich hatte ursprünglich sogar überlegt, die Geschichte auf Englisch zu lesen. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich die Gestaltung der deutschen Ausgabe wirklich schön finde. Die verschnörkelten Elemente auf dem Cover gefallen mir sehr.
Auch der Angang des Romans hat mich direkt gepackt. Die ersten Seiten und Kapitel waren fesselnd, leider wurde es danach irgendwann fast schon öde. Die Spannung verpuffte und es wurde sehr ausführlich über Quells Alltag geredet. Der Mittelteil des Buches war ein bisschen enttäuschend. Der Fokus war aus meiner Sicht sehr auf unbedeutenden Dingen. Etwas schade, weil die Geschichte viel Potenzial hatte.
Das Magiesystem war faszinierend, auch wenn ich nicht alles verstanden habe und der Schreibstil hat sich leicht lesen lassen. Beides Faktoren, die mich durch die langweiligen Stellen gebracht haben.
Glücklicherweise wurde es gegen Ende des Buches auch besser. Es kamen einige überraschende Wendungen und besonders die letzten Kapitel empfand ich als total spannend. Genau diese Kapitel sorgen dafür, dass ich die Fortsetzung lesen möchte.

Und was mich auch erfreut hat, war Quells Entwicklung. Zu Beginn verhielt sie sich sehr schüchtern, zurückgezogen und manchmal sehr naiv. Später waren ihre Gefühle für mich verständlicher und ich fand auch, dass sie sich viel selbstbewusster verhielt. Ihre Entwicklung hat mir sehr gefallen.
Ihre Beziehung und auch Jordan generell waren allerdings nicht greifbar. Er verhielt sich mal so und dann wieder ganz anders.
Die Chemie zwischen den beiden war zwar stellenweise vorhanden, aber leider nicht immer. Dazu möchte ich außerdem erwähnen, dass die Liebesgeschichte sich auch eher im Hintergrund abspielt. Sie steht nicht im Rampenlicht und entwickelt sich sehr langsam. Für Menschen, die so etwas nicht mögen, wird dieses Buch vermutlich nicht so das Richtige sein. Vielleicht bringt der nachfolgende Band aber der Beziehung und den Charakteren mehr Tiefe. Ich würde es mir sehr wünschen.

Zwischenzeitlich war ich mir sicher, „House of Marionne“ ist eine Enttäuschung, die letzten Kapitel konnten dieses vorschnelle Urteil aber ändern. Ich bin gespannt, wie sich alles entwickelt und würde insgesamt sagen, dass die Geschichte trotz einiger Punkte mir gefallen hat.
Ich kann das Buch allen Menschen empfehlen, die ein neues Magiesystem kennenlernen wollen und kein Problem mit einem Fantasyroman haben, der sich eher langsam entwickelt.

Erschienen bei Lyx