Das Buch „Ich bin Linus“ handelt von Linus, der sich mit 31 Jahren als trans outet und zu dem Mann wurde, der er immer schon war.
Autobiografisch erzählt Linus Giese von seinem Prozess der Selbstfindung, Selbstbewusstseinsfindung und davon, wie er sich ein neues Leben in Berlin als starker Mann aufbaut.

Wie er betont, ist es seine individuelle Geschichte und kein allgemeines Bild von Trans-Menschen. Das macht dieses Buch so authentisch, emotional und gnadenlos ehrlich. Es geht um echte Gefühle, echte Fragen und Gedanken. Er geht nicht nur auf die Zweifel seines Umfeldes ein, sondern auch auf seine eigenen Unsicherheiten während der Findung und stellt klar, wie normal das sei. Während er anspricht, dass ihm als Jugendlicher repräsentative Figuren gefehlt haben, schafft er mit seinem Buch einen Ort zum Wiederfinden.

Es geht um gesellschaftliche Konstrukte, Schubladen-Denken und äußeren sowie inneren Druck. Er berichtet ungefiltert von den Problemen, denen Trans-Menschen täglich ausgesetzt sind, Schwierigkeiten, die das Gesetz schafft und beim Dating.

Ich finde das Buch gibt auch Denkanstöße, selbst noch etwas reflektierter zu sein und im eigenen Umgang mit Menschen sensibel zu sein.

„Ich bin Linus“ ist kein aufregender Roman, dafür ein sehr ehrliches und ergreifendes Debüt des Leben eines Mannes, der einen holprigen Weg hinter sich hat und für sich einsteht. Das Buch wurde nicht am Ende einer Reise und in vollendeter Leichtigkeit geschrieben, sondern in einem ständig sich weiterentwickelnden Leben. Das macht die Geschichte für mich so greifbar und berührend und ist es auf jeden Fall wert, weiter empfohlen zu werden!

Erschienen bei Gulliver