Im Land der Kaffeeblüten
Autorin: Laura Antoni
Laura Antoni erzählt in dem Jugendroman „Im Land der Kaffeeblüten“ die Geschichte zweier Mädchen und ihrer Vorfahrinnen. Julia und Isabell sollen für eine Projektarbeit über den Kaffeeanbau in Guatemala berichten und tauchen tiefer in ihre Familiengeschichte ein als sie jemals vermutet hätten.
Julias Familie führt seit vielen Jahrzehnten eine Kaffeeplantage in Guatemala und Isabell ist gerade erst aus dem Land der Maya zurückgekehrt, in dem sie vier Jahre mit ihren Eltern gelebt hat.
Isabells Oma Lina gibt den beiden Mädchen die Tagebücher Elises, die Ururgroßmutter von Isabell. Kurz darauf finden Julia und Isabell heraus, dass sich ihrer Ururgroßmütter gekannt haben und sogar miteinander befreundet waren. Die beiden Freundinnen sind fasziniert von der Welt ihrer Vorfahrinnen und finden bald mehr heraus als ihnen in Wirklichkeit lieb ist.
Laura Antoni hat ihr Buch in verschiedenen Sichtweisen geschrieben: einmal aus Isabells und Julias Sicht und dann aus denen ihrer Ururgroßmütter Elise und Margarete. Durch die vielen Sichtweisenwechsel erfährt man unglaublich viel über die Geschehnisse aus dem 20. Jahrhundert, die die Leben der beiden Mädchen bis heute beeinflussen. Außerdem gibt es einzelne Seiten aus Elises Tagebuch zu lesen.
Die Autorin beschreibt mit ihrer erfrischenden Leichtigkeit das Land der Mayas im 20. Jahrhundert und lässt keine wissenswerte Information aus. Man erfährt nicht nur etwas über den Kaffeehandel und die Kultur der Maya, sondern auch über die Erforschung Guatemalas, die Beziehung damals zwischen den „Indios“, den Bewohnern Guatemalas, und den Weißen und über den Vulkanausbruch des Santa María, der die Stadt Quetzaltenango große Teile des Südwestens von Guatemala verwüstete. Sogar über den Weltuntergang, den die Mayas für den 21.12.2012 vorausgesagt haben sollen, wird in dem Roman etwas erzählt.
Laura Antoni schafft es, Informationen anschaulich und spannend zu verpacken. Der Roman ist eine Mischung zwischen einem Geschichtsroman und einer Geschichte über Liebe, Freundschaft und Abenteuer.
Trotzdem würde ich den Roman nicht als „Jugendbuch“ bezeichnen, denn er ist meiner Meinung nach für jede Altersgruppe interessant und lesenswert.
Mein Fazit: Ich persönlich war vom ersten Moment an von dem Buch gefesselt. Guatemala ist ein Land, von dem ich zwar schon gehört habe, von dem ich aber, außer dass es ein Land in Südamerika ist, nicht viel gewusst habe. Ich habe durch den Roman viel über das exotische Land und über seine Ureinwohner, die Maya, gelernt.
Was mir besonders gut gefallen hat war, dass nicht nur die wunderschöne Landschaft und die freundliche Bevölkerung beschrieben wird, sondern auch die weniger gute Seiten Guatemalas. Denn Isabells Ururgroßmutter ist am Anfang ihrer Reise kein bisschen begeistert von dem Land, das so viele Geheimnisse birgt.
Während Isabell und Margarete in den Buchteilen aus ihrer Sicht fast nur Gutes über Guatemala berichten, erzählt Elise von giftigen Tieren, die beschwerliche Reise durch den Urwald und Überfälle durch weniger freundlich gesinnte Bewohner.
„Im Land der Kaffeeblüten“ hat nicht nur mein Bücherregal bereichert, sondern auch mein Allgemeinwissen über das Land der Maya Guatemala. Ich kann es jedem empfehlen, der mal über etwas Neues lesen will und sich für Geschichte und Südamerika interessiert.
*Erschienen bei: Thienemann*
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Autorin / Autor: anna95 - Stand: 3. Dezember 2012