Immer mehr ganz du
Autorinnen: Astrid Nylander Almaas, Kirsten Holtmon Resaland
Mit Illustrationen von Kristine Sand
Aus dem Norwegischen von Karoline Hippe
Bin ich eine gute Freundin? Bin ich so wie ich bin gut? Wie finde ich mich selbst? Möchte ich noch leben?
Kirsten Holtmon Resaland, eine Kinder- und Jugendpsychologin, und Astrid Nylander Almaas, eine Fachärtztin für Kinder- und Jugendmedizin, sprechen in dem Handbuch alle Lebenslagen an. Es ist also kein Psychologiefachbuch!
Grob ist das Buch in zehn Kapitel unterteilt.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem eigenen Selbst. Also mit Deinem Selbstbild, dem Selbstvertrauen und Selbstgefühl und wie man es beeinflussen kann. Auch den Umgang mit Komplimenten lernt man.
Danach geht es um Gedanken – gefährliche Gedanken. Was ist dort normal, was nicht? Später kommen auch Gefühle zu Wort.
Kapitel drei zeigt die Großartigkeit des Körpers und seine Grenzen. Somit werden sowohl die Fitness und Gesundheit, der Schlaf und die Träume besprochen.
Entscheidungen, ihre Faktoren und das Leben mit deinen Mitmenschen und Freunden finden auch einen Platz im Buch.
Auch für schwerere Themen wie ungünstige Lebenslage und psychisches Leiden, zum Beispiel Angststörungen und PTBS, haben die beiden Infos parat.
Die Themen, die ich hier genannt habe, sind nur ein paar Beispiele.
Zu den meisten Themen gibt es direkt anwendbare Tipps und Anweisungen. So gibt es z. B. Tipps, um besser mit Enttäuschung umzugehen, Schlafprobleme zu lösen oder Gedanken positiv zu beeinflussen.
Im Allgemeinen soll „Immer mehr ganz du“ im Umgang mit sich selbst und der Umwelt helfen, dass Du immer mehr Du selbst sein kannst.
Meine Meinung:
Als das Buch angekommen ist, war ich überrascht, wie dick es ist. Ich hatte einen 100-Seiten-Ratgeber keinen 400-Seiten-Brocken erwartet. Dementsprechend ist der Umfang der Themen sehr weit gefächert.
Durch die einfache Sprache, die netten Zeichnungen daneben, ein bisschen Farbe und viele ausführliche Beispiele sind die Seiten gut zu lesen. Trotzdem, das Beste für diesen Ratgeber ist es, alles Stück für Stück und kreuz und quer zu lesen, wie man mag. Für diesen Zweck finde ich das Inhaltsverzeichnis jedoch zu unübersichtlich. Nur die Seiten des Kapitelanfangs sind angegeben und die wichtigsten Fragen. Aber vielleicht ist das auch ein Vorteil: Dann muss man gleich das ganze Kapitel lesen.
Manche Beschreibungen waren meiner Meinung nach ein bisschen zu genau und ausführlich und manchmal zu ungenau. Das habe ich zumindest erst so empfunden. Rückblickend finde ich es doch interessant zu lesen, wie sich ein anderer womöglich fühlt und an was er oder sie leidet. Das verringert den Abstand.
Das Sachbuch „Immer mehr ganz gut“ ist auf jeden Fall eine gute Überblicksinformation und hilft einem auch irgendwie, sich selbst zu finden. So bin auch ich nach der Lektüre ein bisschen mehr „ich“ selbst geworden. Es hat mir Mut gemacht und mich bestärkt, dass nicht nur ich diese Probleme habe. Solche Probleme, über die man eher nicht spricht oder die vielleicht keine Probleme sind.
Fazit: Ich kann das leider nicht so handliche „Handbuch zu allen Lebensfragen“ jedem/jeder Jugendlichen ab ca. 10 Jahren ans Herzen legen. Denn wenn es jeder lesen und sich zu Herzen nehmen würde, dann wäre unsere Welt eine bessere.
*Erschienen im Gabriel Verlag*
Autorin / Autor: J0y11 - Stand: 10. März 2022