Intelligenz? Abnehmend!
Forscher: Der Mensch wird immer doofer!
Der Mensch wird immer blöder! Möglicherweise. Das meint zumindest der Forscher Gerald Crabtree von der Stanford University, der die These aufgestellt hat, dass wir unsere intellektuelle Glanzzeit längst hinter uns haben.
Intelligenz ist heute für das Überleben nicht mehr zwingend notwendig, argumentiert Crabtree. Wer versehentlich in die falsche Richtung läuft, wird nicht mehr vom Säbelzahntiger gefressen oder fällt in die selbstgebaute Falle. Der Doofe kann heutzutage wunderbar leben, ohne dass ihm seine Doofheit zum Fallstrick wird.
Den Anfang nahm die Verblödung mit der Landwirtschaft, mutmaßt Crabtree: Menschen konnten sich stärker gegenseitig unterstützen und aufeinander verlassen, es wurde also weniger wichtig, dass der Einzelne die richtigen Entscheidungen trifft. Die natürliche Doofen-Selektion kam abhanden und intellektuelles Mittelmaß konnte sich ausbreiten.
Grund dafür sei vor allem, dass die Intelligenz eines Menschen auf einer Vielzahl von Genen verankert ist, die aber allesamt sehr anfällig für Mutationen seien. Es gibt also viele Angriffststellen, die die Intelligenz beeinträchtigen können und dann munter an Nachkommen weitergegeben werde. Ca. 2,5 bis 6 intelligenz-schädliche Mutationen habe der Mensch in den letzten 120 Generationen über sich ergehen lassen müssen.
Der Höhepunkt der menschlichen Intelligenz war nach Crabtrees Ansicht vor 6.000 bis 2.000 Jahren, seitdem geht es nur noch bergab. Würde also plötzlich ein Bürger aus der Stadt Athen aus dem Jahr 1.000 vor Christus bei uns auftauchen, wäre er unter uns der hellste und intellektuellste Geist mit einem guten Gedächtnis, vielschichtigen Ideen und einem klaren Blick für das Wesentliche - uns heutigen Menschen also geistig klar überlegen. Darauf würde Crabtree wetten.
Immerhin räumt er aber ein, dass Bildung da stark entgegensteuert und einiges wieder wett machen kann. Vielleicht könne auch die Gentechnik der Zukunft Möglichkeiten eröffnen, den menschlichen Intellekt wieder auf Spur zu bringen. Und natürlich räumt Crabtree konsequenterweise ein, dass er sich vielleicht auch irrt. Schließlich ist er ja auch einer der Intelligenzmutanten unserer heutigen Zeit. Und da kann ja nichts Gescheites bei rauskommen ;-).
Der Artikel ist im Fachmagazin Trends in Genetics erschienen.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 14. November 2012