Kanye West - Yeezus
"West was my slave name and Yeezus is my god name" sagte Kayne West über sich selbst. Hält sein neues Album, was Kanye West versprach?
Das neue Album ‚Yeezus‘ von Kanye West ist wohl eines der umstrittensten, die in letzter Zeit veröffentlicht wurden. Kritiker reden von inhaltsloser Musik und leeren Phrasen, Befürworter von kreativen Höchstleistungen und interessanten Innovationen.
Was definitiv gesagt werden muss, ist, dass dieses Album kein stereotypes Hip-Hop-Album ist. Die sich darauf befindlichen Lieder kann man weder mitsingen noch darauf tanzen, was darauf zurückzuführen ist, dass Kanye West unterschiedliche Rhythmen, Phrasen und Töne aneinanderreiht, also im gewissen Maße einen Stilbruch begeht. Er mixt Tonfolgen, die hauptsächlich aus Bass und Elektro bestehen und legt schleifenartig einzelne Textphrasen darüber. Dieses völlig neue Arrangement von Tönen und Musikschnipseln ist positiv zu bewerten, da es sich von üblichem Plastik-Pop und normalen Hip-Hop-Klängen abhebt.
Auf der anderen Seite haben die zehn Lieder auf dem Album keinen Aussagewert, auch wenn sie so aufrührerische Titel wie ‚I am a god‘ oder ‚new slaves‘ tragen. Der Text hat keinerlei Bedeutung und dient vermutlich auch nur als Dekoration der Töne. Diese völlige Inhaltslosigkeit führt dazu, dass die Lieder keinen Sinn ergeben.
Insgesamt ist zu sagen, dass ich das Album ,Yeezus‘ nicht weiterempfehlen kann. Ich finde es zwar spannend, wie Kanye West die Töne und Phrasen neu anordnet und damit experimentiert, allerdings ähneln sich die Lieder teilweise sehr stark im Grundrhythmus und in den einzelnen Tonkomponenten, sodass auch die Aufmerksamkeit, das komplette Album zu hören, schnell sinkt. Ich finde es gut, dass Kanye West sich mit einer alternativeren Form der Musik, losgelöst von der Massenindustrie beschäftigt. Dieses Experiment, was teilweise an ‚The Wall‘ von Pink Floyd erinnert, ist ihm stellenweise gelungen, und einzelne Lieder sind eine musikalische und künstlerische Höchstleistung. Der Text weist ob seiner Inhaltslosigkeit aber zu viele Mängel auf, die verhindern, dass der Gesamteindruck des Albums positiv ist.
Ein guter Versuch, Kunst zu schaffen, der leider verunglückt ist. Vielleicht wird ja das nächste Album besser und hebt sich dann als Gesamtkunstwerk von anderen Alben der massenorientierten Musikindustrie ab.
Autorin / Autor: hanami - Stand: 24. Juli 2013