Katastrophenschutz: Grüne Städte
Deutscher Städtetag empfiehlt Städten Anpassung an den Klimawandel
Extreme Temperaturen, Dürreperioden, starke Niederschläge und Stürme - mit den Auswirkungen des Klimawandels sind nicht nur BiologInnen und NaturschützerInnen befasst, sondern zunehmend müssen sich auch StädteplanerInnen Gedanken darüber machen, wie die Städte von morgen ihre EinwohnerInnen vor den Risiken in Folge des Klimawandels schützen können. Der Deutsche Städtetag - ein Vertretungsorgan der Kommunen gegenüber den Bundesländern und der Bundesrepublik hat am 4. September 2012 deshalb ein Positionspapier mit Empfehlungen an die Städte veröffentlicht.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dr. Stephan Articus, erklärt dazu: "Die unmittelbaren Folgen des Klimawandels wie Extremtemperaturen, Starkregen, Dürreperioden und Stürme führen in Zukunft in den Städten zu höheren gesundheitlichen Risiken für die Menschen. Hitzetage und Tropennächte belasten vor allem alte Menschen, chronisch Kranke und Kinder." Im Hitzesommer 2003 starben in Europa tatsächlich rund 70.000 - vor allem ältere - Menschen an den Folgen der Hitzewelle. Auch Allergien nehmen immer mehr zu: Auslöser dafür sind längere und früher auftretende Blühperioden, verbunden mit längerem Pollenflug.
Um die klimaschädlichen CO2-Emissionen zu verringern, versuchen viele Städte schon jetzt, auf erneuerbare Energien umzustellen und renovieren öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Verwaltungsgebäude, damit sie sparsamer beheizt werden können. Doch der Klimawandel ließe sich damit allenfalls verlangsamen. "Parallel zu den vielerorts erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen müssen die Bemühungen der Städte künftig noch stärker darauf zielen, die Folgen des Klimawandels zu minimieren. Dafür ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich", so Articus. So müsse der Katastrophenschutz (Feuerwehr, Warnsysteme etc.) erweitert werden, und der Klimawandel müsse bei der Stadtplanung und bei der städtischen Gesundheitsversorgung berücksichtigt werden.
Der Städtetag empfiehlt den StadtplanerInnen, Städte künftig so zu konzipieren, dass neben einer immer dichter werdenden Wohnbebauung in Großstädten Kaltluftschneisen, Freiflächen und neue Grünachsen Platz finden. Solche Maßnahmen sorgen für ausreichenden Luftaustausch und verhindern damit überhitzte Bereiche, so genannte "Wärmeinseln". Um gegen die stärker werden Regengüsse gewappnet zu sein, müssten auch die städtischen Kanalnetze umgerüstet werden, versiegelte Flächen und Dächer begrünt werden oder die Straßen beispielsweise mit helleren Belägen belegt werden, denn diese speichern weniger Wärme.
Wenn also in Zukunft das Alltagsgrau der Asphaltstraßen verschwindet, die Betonwüsten überwuchert und die Städte wieder grüner geworden sind, haben wir das nicht nur einem veränderten Ästhetikempfinden zu verdanken, sondern es ist eine notwendige Reaktion auf die Zerstörung der Umwelt, die uns immer deutlicher klar macht, dass wir ohne sie nicht auskommen...
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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 6. September 2012