Kennst du die?
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Fast jede dritte Stelle wird über persönliche Kontakte besetzt
Wer sich wundert, dass auch nach der zwanzigsten Bewerbung auf eine Stelle oder einen Ausbildungsplatz wieder mal eine Absage im Briefkasten landet, sollte nicht an seinen Fähigkeiten zweifeln. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man nicht die richtigen Leute kennt. Wie eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab, wird nämlich fast jede dritte Stelle über persönliche Kontakte besetzt. Über Stellenangebote in Zeitungen und Zeitschriften werden neue Mitarbeiter_innen dagegen nur zu 14 Prozent neu eingestellt. Damit liegen die Erfolgschancen, über eine Zeitungsannonce einen neuen Job zu finden, genauso hoch wie über die Vermittlungsdienste der Bundesagentur für Arbeit. Zwölf Prozent der Stellen werden über andere Internet-Jobbörsen als die der Bundesagentur für Arbeit besetzt, elf Prozent über Stellenangebote auf den eigenen Internetseiten der Arbeitgeber und zehn Prozent über Initiativbewerbungen oder Bewerberlisten. Andere Besetzungswege spielen dagegen eine vergleichsweise kleine Rolle.
Dabei fand das IAB allerdings auch Unterschiede bei den Bewerbergruppen: Akademiker_innen werden demnach am häufigsten über Internet-Jobbörsen eingestellt. Bei ihnen stehen die persönlichen Kontakte erst an zweiter Stelle. Bei Personen mit mittlerer Qualifikation sind persönliche Kontakte und die klassischen Stellenangebote in Zeitungen und Zeitschriften die dominierenden Besetzungswege. Bei ungelernten Arbeitskräften folgen nach den persönlichen Kontakten die Dienste der Bundesagentur für Arbeit.
Dabei gibt es gute Gründe für Unternehmen, mehr Leute einzustellen, die nicht über Bekannte, Freunde oder Verwandte kommen: Im vierten Quartal 2015 gab es immerhin 1,038 Millionen offene Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt, zeigt die IAB-Stellenerhebung - 58.000 mehr als noch vor einem Jahr und 158.000 mehr als im dritten Quartal 2015.
Für Bewerber_innen ist es also weiterhin hilfreich, (ehemaligen) Kolleg_innen, Bekannten und Freund_innen von der Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche zu erzählen, um die künftige Traumstelle zu finden!
*Über die Untersuchung*
Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im vierten Quartal 2015 wurden Antworten von 13.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche ausgewertet.
Mehr Infos dazu im
Autorin / Autor: Pressemitteilung/ Redaktion - Stand: 26. Februar 2016