Trotz Facebook & Fernsehen - es lebe das Buch
KIM-Studie 2012 erschienen
Was steht nochmal in den Nutzungsbedingungen für Facebook? Richtig, eine Nutzung der Plattform ist erst ab 13 Jahren erlaubt. Wie kann es dann sein, dass bei Kindern zwischen sechs bis 13 Jahren Facebook im Ranking der beliebtesten Websites an erster Stelle steht? (räusper) 17 Prozent derjenigen, die eine Lieblingsseite im Internet haben, gaben dieses Soziale Netzwerk an. Auf den weiteren Rängen folgen die Videoplattform YouTube (12 %) und das deutsche Angebot schülerVZ (11 %). Dies sind Ergebnisse der KIM-Studie 2012 (Kinder + Medien, Computer + Internet), die am 16. April 2013 veröffentlicht wurde.
Schon weit über die Hälfte (62 Prozent) der Sechs- bis 13-Jährigen nutzen das Internet, wenn auch nur selten. Unter den Kindern zwischen sechs und sieben Jahren hat bereits ein Fünftel Erfahrungen mit dem Internet gesammelt. Mit dem Älterwerden steigt die Nutzung dann deutlich an, sodass mit 93 Prozent bei den Zwölf- bis 13-Jährigen schon fast alle zu den InternetnutzerInnen zählen. Nach Angaben der Eltern haben die Kinder mit durchschnittlich acht Jahren zum ersten Mal das Internet genutzt. Trotz der wachsenden Bedeutung des Internets bleibt das Fernsehen für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren aber immer noch das wichtigste Medium. 57 Prozent der Befragten sagten, auf das Fernsehen könnten sie am wenigsten verzichten. 79 Prozent der Kinder schauen täglich fern, das Internet nutzen hingegen nur 22 Prozent jeden oder fast jeden Tag.
*Lesen ist auch noch "in"*
Trotz der intensiven medialen Ausstattung in fast allen Haushalten steht das Lesen von Büchern (jenseits von Schulbüchern) immer noch hoch im Kurs. So lesen 14 Prozent der Kinder jeden oder fast jeden Tag, ein weiteres Drittel ein- oder mehrmals pro Woche, und nur 23 Prozent zählen zu den Nicht-Lesern. Allerdings hängt die Lust am Lesen weniger mit dem Alter, sondern mehr mit dem Geschlecht zusammen. So lesen je nach Alter zwischen 43 und 53 Prozent der Kinder mindestens einmal pro Woche, bei den Mädchen sind es mit 58 Prozent aber deutlich mehr
als bei den Jungen (39 %). Vergleicht man den Anteil der intensiven Leser (jeden/fast
jeden Tag), so ist er bei den Mädchen dreimal so hoch wie bei den Jungen!
Die Studienreihe KIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest(mpfs) seit 1999 regelmäßig durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2012 wurden rund 1.200 Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2012 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt.
Die Studiendokumentation ist kostenlos abrufbar unter
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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 17. April 1013