Vermessen!
Verbrauchermagazin Ökotest: Auf Kleidergrößen ist kein Verlass
Auf Kleidergrößen ist kaum Verlass. Mal ist 38 genau richtig, mal 40, dann ist das wieder viel zu groß, 42 plötzlich dann zu eng oder zu lang oder kaum anders als 38.
Stimmt das wirklich? Oder sind das nur gefühlte Schwankungen?
Das Verbrauchermagazin Ökotest ließ im Testlabor insgesamt 60 Oberteile vermessen, um zu überprüfen, wie unterschiedlich die Größen von Hemden und Blusen tatsächlich ausfallen. Wie zu erwarten, ergaben sich große Messunterschiede, teilweise sogar von bis zu 20 Zentimetern. So ist die Kleidergröße 36 manchmal eine 36 – und manchmal auch eine 40. Beispiel Taillenweite: In der Größe 36/S brachte es eine Damenbluse im Test auf 80,4 Zentimeter, ein anderes Modell dagegen auf 102 Zentimeter. Das ergibt einen Unterschied von mehr als 20 Zentimetern.
Ähnlich ist die Situation, wenn man Männerhemden vermisst: Bei den Hemden in Größe M maß das Labor Unterschiede von bis zu 15 Zentimetern in der Taille, in L lagen sie bei bis zu elf Zentimeter und in XL bei bis zu zwölf Zentimeter. Grund für dieses Wirrwarr ist, dass es keine festgelegten Größen gibt, an die sich alle Hersteller gleichermaßen halten. Es existieren lediglich Größentabellen, die als Orientierung dienen. Firmen sind aber nicht verpflichtet, sich an diese Vorgaben zu halten. Manche Hersteller schummeln sogar extra auf den Etiketten, um ihren Kunden zu schmeicheln.
Das ist in der Umkleidekabine ärgerlich und manchmal auch frustrierend, aber im Versandhandel natürlich richtig doof. Retoure hier, Retoure da, kreuz und quer durch Deutschland fahren Postautos nicht passende Kleidung wieder zu den Shops zurück. Das verursacht schnell gewaltige Kosten, Unmengen an Verpackungsmüll und Emissionen. Da sollte vielleicht jemand mal ordentlich nachmessen!
Das ÖKO-TEST-Magazin März 2017 gibt es seit dem 23. Februar 2017 im Zeitschriftenhandel.
Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 27. Februar 2017