Know!

Das Spiel kNOW! enthält einige spannende Ideen für den Google-Sprachassistenten. Allerdings ist etwas Einarbeitung nötig, und nicht alles wirkt schlüssig.

Hey Google, spiel mit mir!

Wenn beim Quatschen mit Freunden schräge Fragen auftauchen, haben wir schon öfter Google bemüht – was interessant oder einfach ziemlich lustig sein kann. Darum habe ich mich gefreut, das Spiel kNOW! ausprobieren zu dürfen. Vorab: Meine kleine Spielegruppe aus zwei Erwachsenen und einer Zehnjährigen war nicht geduldig genug, um in einem Rutsch alles vorzubereiten und dann das Spiel durchzuspielen. Daher kann ich nur einige erste Eindrücke berichten.

Beim Auspacken waren wir vor allem neugierig auf den Sprachassistenten Google Home Mini. Das kleine Gerät kann in der Wohnung aufgestellt werden und macht es möglich, per Mikro und Lautsprecher mit der angeblich intelligenten Assistenz-Software von Google zu sprechen. In der Packung sind außerdem ein Spielplan zum Zusammensetzen, Spielfiguren, ein „Buzzer“ und Karten mit Quizfragen. Der Spielplan mit seinen kreisförmig angeordneten Feldern erinnert ein wenig an Trivial Pursuit. Wie sich herausstellt, ist auch das Spielprinzip nicht unähnlich.

Als erstes muss der Google Home Mini eingerichtet werden. Es wird nur eine sehr knappe Anleitung mitgeliefert – dafür klappte die Einbindung ins WLAN erstaunlich flott, aber nicht ganz ohne Frust. Beim ersten Versuch behauptete das Gerät, nur Englisch zu verstehen. Die neugierigen Mitspielerinnen waren kurz davor aufzugeben, als es doch noch klappte.

*Sammlung mit gleich mehreren Quiz-Spielen*
Die nächste Herausforderung: Wie sind eigentlich die Regeln des Spiels? Die Anleitung fanden wir unübersichtlich, denn sie enthält viele verschiedene Optionen. Und: kNOW! entpuppte sich als Sammlung mit gleich mehreren Quiz-Spielen. Sie sollen abwechselnd gespielt werden, je nachdem, welches Feld auf dem Spielplan betreten wird.

Dazu gehören ein Klangquiz, bei dem anhand von Geräuschen zusammengesetzte Begriffe geraten werden sollen, das Nachsprechen eines Zungenbrechers, Schätzaufgaben oder das Tippen auf Würfelergebnisse. Nicht alle der Quizspiele verwenden den Sprachassistenten, und mithilfe der Quizkärtchen kann kNOW! auch komplett ohne gespielt werden.

Wegen unserer jungen Mitspielerin kamen einige Spiele nicht infrage, und manche wirkten langweilig. Auf Würfelergebnisse tippen? Dafür braucht man keine Google-Unterstützung.

*Der Assistent plappert einfach weiter*
Das Geräusche-Quiz klang lustig, darum ließen wir uns direkt Geräusche zum Raten vorspielen – und waren wieder irritiert. Schon bei der dritten Runde wiederholten sich die Rätselgeräusche. Außerdem fanden wir den Assistenten überhaupt nicht intelligent. Die Antwort wird nicht per Spracherkennung ausgewertet, sondern die Spieler müssen raten und den Buzzer drücken. Doch währenddessen plappert der Assistent weiter – und nennt die Lösung nach einer kleinen Weile einfach selbst.

Als zweiten Versuch probierten wir das Zungenbrecher-Spiel aus und waren auch hier enttäuscht. Der Assistent wird nur gebraucht, um Zungenbrecher vorzuspielen. Die Spielenden sollen sie nachsprechen und selbst aushandeln, wer sie fehlerfrei aufsagen kann – was bei uns nur zu Diskussionen führte, aber keinen besonderen Spaß machte.

An dieser Stelle hatten meine Mitspielerinnen keine Lust mehr, weitere Ideen auszuprobieren. Stattdessen ließ sich die Jüngste vom Sprachassistenten Witze erzählen, und wir versuchten eine Weile, Google in Gespräche zu verwickeln oder mit Quatschfragen lustige Antworten zu provozieren.

Für geduldige Quiz-Fans könnte kNOW! interessant sein. Auch der mitgelieferte Sprachassistent ist für viele sicher nützlich, da er sich für viel mehr als das Spiel einsetzen lässt. Wir hatten allerdings etwas anderes von einem Spiel erwartet, dass einen Sprachassistenten einsetzt. Und gerade für Kinder fanden wir es zu sperrig.

*Erschienen bei Ravensburger*

Autorin / Autor: Sebastian - Stand: 10. Januar 2019