Die sechzehnjährige Cheyenne wartet allein im Auto auf ihre Stiefmutter. Sie ist krank und braucht dringend Antibiotika. Als das Auto wieder startet, spürt sie, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Sie wird entführt und sie weiß nicht von wem. Doch auch der Entführer hat keine Ahnung, wer sie ist und auch weiß er zuerst nicht, dass Cheyenne überhaupt in dem Auto sitzt.
Für Cheyenne steht fest: Sie muss fliehen. Doch da gibt es ein Problem, denn sie ist blind und der Entführer will sie nicht gehen lassen, weil ihr Vater ein einflussreicher Geschäftsmann ist und sie somit sehr wertvoll.

Mit der blinden Cheyenne entwirft April Henry eine außergewöhnliche Protagonistin, die den Leser von der ersten Seite an sehr beeindruckt. Sie geht sehr gefasst mit ihrem Schicksal um und blickt immer nach vorne. Sie ist stark, sympathisch und liebenswürdig. Natürlich hadert sie auch ab und zu mit ihrer Blindheit, dennoch steht sie mit beiden Beinen im Leben und gibt nie auf. Auch die anderen Charaktere sind toll beschrieben und lassen den Leser noch tiefer in die Situation eintauchen.

Die Story blindes Mädchen, Entführung und auch noch ein Täter, der eigentlich gar kein Täter ist, lässt keine Wünsche offen. Die Autorin hat eine Begabung dafür, Spannung entstehen zu lassen und dabei den Charakteren Tiefe zu geben, um den Leser in die Geschichte hinein zu ziehen. Den gesamten Roman hindurch fiebert der Leser mit und wird am Ende mit überraschenden Wendungen in der Geschichte belohnt.

Alles in allem ist „Lauf wenn es dunkel wird“ ein spannender Jugendthriller, der den Leser dazu anregt über das Blindsein nachzudenken und auch sein Verhalten gegenüber Blinden zu überdenken.
Der Roman ist einfach wunderschön geschrieben und sorgt so für kurzweilige Unterhaltung.

*Erschienen bei Planet girl.*