Legacy of a Silver Night

Autorin: Emily Bold

Als Seven in einem Nachtclub von ihrer besten Freundin stehengelassen wird, geschehen auf einmal Dinge, die die junge Journalistin sich nicht erklären kann. Alle werden ohnmächtig – bis auf Seven und diesen verdammt gutaussehenden DJ. Während Seven anschließend versucht, aus dieser bizarren Situation schlau zu werden, hat auch der DJ – Tyler – die junge Frau bemerkt. Kurzerhand entführt er sie, da er sicher ist, dass sie zu seinen Feinden gehört. Denn Tyler ist ein Elceran, eine Person, die über Magie verfügt. Den Elcerans gegenüber stehen die Doom Hunter, die jegliche Magie auslöschen wollen. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Seven nicht nur ebenfalls magisch, sondern auch an ein furchtbares Schicksal gebunden ist. Eines, das über den Fortbestand der Magie und vielleicht sogar der Welt entscheiden kann …

Okay. Ich muss mich entschuldigen, denn dies wird eine jener Rezensionen, in denen ich mich vorrangig aufregen werde. Zunächst einmal möchte ich dieses Buch gern in wenigen Worten beschreiben, bevor ich für die längere Version aushole: Langweilig. Wirr. Ohne jeglichen Tiefgang. (P.S.: Wer keine Spoiler haben möchte, sollte diese Rezension vielleicht nicht lesen).

Das einzig Positive an „Legacy of a Silver Night“ von Emily Bold ist das Cover. Es ist wirklich wunderschön und da spreche ich gern ein gewaltiges Lob an die Person aus, die es designt hat! Es war mit ein Grund, warum ich mir das Buch ausgesucht habe. Aber da sieht man’s mal wieder: „Don’t judge a book by its cover“.

An dieser Geschichte hat mich leider rein gar nichts berührt. Es ist schon bezeichnend, dass ich vermutlich noch nie so lange gebraucht habe, um ein Buch diesen Umfangs zu beenden. Die Charaktere waren derart sprunghaft, austauschbar, so charakterlos, dass ich im Grunde von Anfang bis Ende genervt war. Seven ist eigentlich angehende Journalistin und will den Vorfall im Club zunächst für einen potenziellen Artikel untersuchen. Man denkt daher erst mal, dass sie das antreibt. Und ein paar Seiten später – puff! Spielt das überhaupt keine Rolle mehr. Das hätte man ehrlich auch weglassen können. Und es wird auch gar nicht klar, was sie denn nun antreibt, weil man so unglaublich wenig über sie erfährt. Sie ist eben einfach da und die krasse Protagonistin, die einen aber absolut nicht interessiert und zudem auch noch schrecklich flatterhaft in ihrem Handeln ist. Dann hat sie einen Vater, von dem wir nicht mehr wissen, als dass er Seven als Baby vor einer Kirche gefunden hat, ein super Papa war und jetzt nach einem medizinischen Vorfall im Koma liegt.
Zwischendurch scheint er es zu sein, der Seven antreibt, dann ist aber wieder eine ganze Weile keine Rede von ihm. Es wird ansonsten auch überhaupt keine Verbindung zwischen ihm und Seven aufgebaut, die man als Leser_in nachvollziehen könnte. Schließlich stirbt er, was Seven in tiefe Verzweiflung stürzt – und mich als Lesende absolut kalt gelassen hat.
Ebenso wird die Beziehung zwischen Seven und ihrer besten Freundin Robyn so sporadisch erklärt, dass auch da die angebliche Tiefe der Gefühle null rüberkommt. Und erst die „Liebschaft“ zwischen Tyler und Seven! Die beiden finden sich uuuunglaublich anziehend und ich dachte die ganze Zeit nur: Wieso?! Null Chemie, nur gezwungenes „Wir-müssen-uns-jetzt-gut-finden-weil-das-in-die-Story-passt“. Der „Nebenbuhler“ Zayn soll eigentlich böse und gefährlich sein, aber auch das wirkt nicht überzeugend. Jegliche Dramatik wirkt zudem eher gezwungen. Es passieren schreckliche Dinge und man denkt entweder: „Aha. (Schulterzucken)“ oder „Hä?!“ Konflikte zwischen den Charakteren entstehen teilweise von einer Sekunde auf die andere aus völlig absurden Gründen. Und die Dialoge! Nee, also ehrlich. Ich könnte jetzt noch ewig so weitermachen, aber es soll ja auch nicht vollkommen ausarten.

Das Konzept der Magie war nicht schlecht, hat mich jedoch nicht vom Hocker gehauen und konnte vor allem den Rest nicht aufwiegen. Auch fand ich es merkwürdig, dass nicht einmal erwähnt wird, warum Seven früher nie magische Fähigkeiten gezeigt hat, obwohl sie ja angeblich so unglaublich magisch ist (?!).

Wirklich schade. Ich hatte anhand des Klappentextes große Lust auf das Buch, werde aber auf den zweiten Teil verzichten. Vielleicht probiere ich noch einmal ein anderes Buch der Autorin aus.

Erschienen bei Planet!

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Autorin / Autor: Sarah H. - Stand: 9. September 2024