Letztendlich geht es nur um dich
Autor: David Levithan
Rhiannons Freund Justin kann manchmal ziemlich launisch sein, trotzdem liebt sie ihn. Auch wenn er sie im Auto nie die Musik aussuchen lässt. Auch wenn er manchmal ziemlich kalt zu ihr ist. Auch wenn er ihr manchmal sogar vorwirft zu sehr zu klammern. Doch eines Tages scheint Justin plötzlich wie ausgewechselt: Er ist rücksichtsvoll, zuvorkommend und aufmerksam. So hat Rhiannon ihn noch nie erlebt. Sie ist überglücklich - bis ein völlig Fremder ihr eröffnet, dass er diesen einen Tag in Justins Körper gesteckt hat…
*Meine Meinung*
Nach dem wunderbaren Vorgänger "Letztendlich sind wir dem Universum egal" hatte ich mich sehr auf die Fortsetzung der Geschichte gefreut, muss nun aber leider sagen, dass David Levithan meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Vielleicht waren sie einfach zu hoch, vielleicht hätte die Geschichte schlicht keinen weiteren Band gebraucht und man hätte es daher besser bei einem Einzelband belassen sollen.
Möglicherweise kommt das Buch besser bei den Lesern an, die den ersten Band noch nicht kennen. Alle anderen werden dagegen wohl trotz der nach wie vor sehr originellen Geschichte eher enttäuscht sein, weil "Letztendlich geht es nur um dich" sie nicht mehr wirklich zu überraschen vermag und kaum Neues zu bieten hat. Denn anders als erwartet, handelt es sich hierbei eigentlich gar nicht um eine Fortsetzung, sondern um eine bloße Nacherzählung, nur dass die Handlung dieses Mal eben aus Rhiannons Sicht geschildert wird.
Vermutlich ist es, wie so vieles, lediglich eine Frage des Geschmacks, aber die Perspektive von A war so viel interessanter, vielschichtiger und emotionaler als die von Rhiannon, die immer darauf warten muss, dass A ihr in seinem aktuellen Körper von seinen neuesten Erlebnissen berichtet. So erfährt man im Prinzip alles stets nur aus zweiter Hand statt es selbst mitzuerleben.
Hinzu kommt, dass es einem äußerst schwer fällt sich mit Rhiannon zu identifizieren. Sie ist nicht unbedingt unsympathisch, doch man kann ihr ganzes Handeln oftmals nicht nachvollziehen, insbesondere in Bezug auf Justin. Mehr als einmal fragt man sich, was sie eigentlich an ihm findet oder warum sie überhaupt mit ihm zusammen ist, denn er scheint nicht in der Lage zu sein irgendetwas Liebevolles zu tun, das ihre Gefühle rechtfertigen würde.
Darüber hinaus ist auch das Ende alles andere als zufriedenstellend, da die Geschichte ein weiteres Mal offen endet und die ersehnten Antworten somit ausbleiben.
*Fazit*
Wer Letztendlich sind wir dem Universum egal noch nicht kennt, wird vielleicht Gefallen an der einzigartigen Geschichte um A aus der Perspektive von Rhiannon finden. Alle anderen werden dagegen eher enttäuscht sein, weil der neue Blickwinkel leider keine neuen Erkenntnisse bietet.
*Erschienen bei FJB*
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Autorin / Autor: stephie - Stand: 22. September 2016