Lieber ohne Freunde als ohne Smartphone?
Echt jetzt? Einer Bitkom-Umfrage zufolge will jede:r Dritte im Urlaub lieber auf Freund:innen, Familie oder das Gepäck verzichten als auf das Smartphone.
Ein Urlaub ohne Handy? Keine Selfies? Keine Urlaubsgrüße? Keine Navigation? Für die meisten unvorstellbar. Einer aktuellen Umfrage des branchenverbands Bitkom zufolge würde jede:r Dritte sogar eher auf Freund:innen und Familie im Urlaub verzichten als auf das geliebte Smartphone.
Unter den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren sind es sogar 37 Prozent, in der Gruppe der Über-64-Jährigen hingegen nur 18 Prozent.
Befragt wurden im Auftrag des Digitalverbands unter 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.
Demnach fänden es zudem 29 Prozent weniger schlimm auf der Anreise zum Urlaub ihr Gepäck zu verlieren als ihr Smartphone. Freiwillig will niemand auf das Smartphone verzichten: Niemand (0 Prozent) gibt an, das Smartphone bewusst nicht mit in den Urlaub zu nehmen. 18 Prozent sagen hingegen, dass sie ihr Smartphone im Urlaub sogar häufiger nutzen als im Alltag. Sehr gut verzichten können Urlauberinnen und Urlauber hingegen auf Kosten für Roaming: 91 Prozent geben an, es toll zu finden, sich im EU-Ausland keine Gedanken über zusätzliche Mobilfunkgebühren für Anrufe, SMS oder Internetnutzung machen zu müssen.
Wie sehr das Smartphone zum selbstverständlichen Reisebegleiter geworden ist, zeigt auch eine andere Zahl: 4 von 10 Urlauber:innen (38 Prozent) installieren für ihren Urlaub spezielle Apps wie Reiseführer oder Währungsrechner auf ihrem Smartphone. Diese sind aber besonders bei Jüngeren beliebt: Während unter den 16- bis 29-Jährigen sogar knapp die Hälfte (46 Prozent) solche Reiseapps installiert, sind es in der Gruppe der Über-64-Jährigen nur 14 Prozent.
Ist es also die Abhängigkeit von der elektronischen Krücke und die Unfähigkeit, sich ohne sie in fremden Gefilden zu bewegen? Oder ist das Smartphone schon viel mehr als ein Gerät, ein erweiteres Ich und eine Art Ersatz-Sozialkontakt, der wichtiger ist als die reale Begegnung mit Menschen? Beide Möglichkeiten sollten uns zu denken geben.
Quelle:
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 16. Juni 2023