Der Jugendthriller “Like a good girl - Denn sie wissen, was du getan hast” von Claire Eliza Bartlett spielt sich an einer ganz normalen US-amerikanischen High School ab. Wie an jeder dieser Schulen, gibt es auch an der Jefferson-Lorne-High die stereotypischen Personen: die Streberin Gwen, die Cheerleaderin Avery und die Rebellin Claude, die sich nicht besonders gut verstehen. Doch dann geschieht ein Mord und alle drei landen ganz oben auf der Liste der Verdächtigen - aber während die Polizei die Geheimnisse der Mädchen aufdecken will, hat der wahre Mörder noch ganz eigene Pläne …

Das Buch wird mithilfe der Zeugenaussagen der drei verdächtigen Mädchen an die Polizei erzählt, wodurch den Leser:innen drei verschiedene Perspektiven auf die Handlung gezeigt werden. So konnte man sich gut in die drei Hauptpersonen hineinfinden und ihre Gefühlswelten und Motive gut verstehen, vor allem aber auch wie sie sich jeweils gegenseitig betrachten. Teilweise schien es, als würde die Autorin vergessen, dass die Charaktere sich bei einer Zeugenvernehmung befinden, wodurch dieses Stilmittel ein wenig unterging - ein wenig Konsequenz hätte der Geschichte mehr Tiefe verliehen. Ähnliches passiert, als die Autorin zusätzlich Blogposts einer unbekannten Person einbaut, diese jedoch nach wenigen Nennungen plötzlich gar keine Rolle mehr spielen.

Die Storyline selbst bietet nur wenige überraschende Wendungen, ist im Allgemeinen etwas zu voraussehbar, wodurch es der Geschichte an Tiefe, Tempo und somit Spannung mangelt. Teilweise gibt es zwar unerwartete Aspekte, diese wirken leider etwas zu konstruiert, wodurch die Glaubhaftigkeit enttäuschenderweise zu kurz kommt.

Im Allgemeinen lässt sich das Buch dennoch dank eines angenehmen Schreibstils und repräsentativer Charaktere gut lesen.

*Erschienen bei cbj*