Lizenz zum Kauen
Xylit-Kaugummis sollen Mittelohrentzündung vorbeugen
Wenn euch LehrerInnen und Eltern künftig auffordern, doch endlich mal diesen ekligen Kaugummi aus dem Mund zu nehmen, könnt ihr ihnen entgegenhalten, dass ihr euch nur vor einer Mittelohrentzündung schützen wollt.
Klingt seltsam, aber offenbar haben Kaugummis, die den Zuckeraustauschstoff Xylit enthalten, nicht nur eine karieshemmende Wirkung, sondern beugen auch einer Entzündung der Gehörgänge vor. Das haben finnische ForscherInnen in einer Studie herausgefunden, in deren Rahmen rund 3000 Kinder mehrmals täglich Xylit-Präparate in Form von Kaugummis, Saft oder Lutschtabletten oder entsprechende xylit-freie Placebos bekamen.
Es wurde überprüft, wie häufig die Kinder im Studienzeitraum an Mittelohrentzündungen erkankten und siehe da: die Gruppe mit den Xylit-Präparaten erkrankte seltener an Mittelohrentzündung als die Placebogruppe. Der Effekt war bei den KaugummikauerInnen sogar besonders ausgeprägt. Im Vergleich zur Placebogruppe wurden sie 40% seltener von der schmerzhaften Ohrentzündung geplagt. Allerdings scheint das Gekaue weniger effektiv, wenn bereits eine Entzündung besteht.
Mittelohrentzündungen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen bei Kindern und Jugendlichen und sind sehr schmerzhaft. Sie werden häufig mit Antibiotika behandelt, das würde man gerne vermeiden, da Antiobiotika viele Nebenwirkungen haben, teuer sind und ein zu häufiger Einsatz zur Bildung von Resistenzen führen kann.
Insofern schont ihr durch Xylit-haltige Kaugummis nicht nur eure schönen Zähne, sondern entlastet auch noch das Gesundheitssystem. Die ein oder andere unschön aussehende Riesenblase müssen eure Mitmenschen dafür halt mal in Kauf nehmen ;-).
Das Abstract zur Studie im Netz
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 14. November 2011