Luca Hänni
Album 100 Karat
Auf Luca Hänni bin ich 2012 aufmerksam geworden, als der gebürtige Schweizer die deutsche Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen hat. Damals noch ein kleiner Junge, fand ich ihn technisch ganz gut, aber groß begeistern konnte er mich nicht. Letztes Jahr habe ich ihn dann beim Eurovision Song Contest wieder entdeckt und sein Song und seine Performance haben mich umgehauen. Auch sein Style konnte sich zeigen lassen. Man konnte sagen, er hatte das ganze Paket. Dieses Jahr konnte er mich bei „Let’s Dance“ begeistern und deswegen war ich umso gespannter auf seine aktuelle musikalische Leistung.
Gespannt habe ich also auf neue Musik von Luca gewartet. Vor ein paar Monaten gab es dann mit „Diamant“ einen ersten Appetizer für das fünfte Studioalbum. Auch wenn die Musik ins Ohr geht und auch einfach nur gute Laune macht, war ich doch etwas enttäuscht, dass fast alles deutschsprachig ist. Lieber höre ich auf Englisch, einfach, weil der Künstler damit in meinen Augen bzw. Ohren internationaler ist bzw. international größere Erfolgschancen hat. Andererseits ist es aber auch gut, die eigene Sprache (und Kultur) zu fördern und so habe ich beschlossen, dem Album eine Chance zu geben.
Jeder, der Luca liebt, kommt sowieso nicht an dem Album vorbei. Man hört seinen Liedern die Freude an, die er beim Produzieren hatte. Dass er gerade sehr glücklich ist, kann man dem Album wirklich anhören. Es sprüht vor Optimismus und Lebensbejahung, auch wenn es einige Tracks gibt, die auch ernste oder weniger schöne Themen (wie Unsicherheit) behandeln. Das Album bietet zwar theoretisch Abwechslung (Balladen, Up-Tempo-Nummern), aber im Endeffekt klingt es in meinen Ohren sehr ähnlich. Gerade von der zweiten Hälfte hatte ich mir mehr erwartet. Zu meiner Freude gibt es aber auch ein paar englischsprachige Tracks, wie das von mir vielgeliebte „She got me“, das einen würdigen Abschluss für das Album bietet. Die anderen Songs (Powder, Signs und Bella Bella) dürfte er in den letzten Jahren als Singles veröffentlicht haben. Von den drei genannten hat mir „Signs“ am besten gefallen. Das ist auch noch am ähnlichsten zu „She got me“, welches orientalische Einflüsse aufweist. Das zweite englische Lied, „Powder“, fand ich auch ganz gut. Es hatte zwar ein bisschen weniger Power, aber dafür war es sehr süß. Generell war es aber voluminöser in der Stimme. Auch das Instrumental. (Im Vergleich zu den deutschen Liedern.)
Generell fand ich, dass die englischen Titel mehr Power, mehr Stimmvolumen hatten. Luca weiß aber auch mit dem deutschen Gesang zu überzeugen, auch wenn das für mich viel weicher klang. „Diamant“ ist noch das beste deutschsprachige Lied auf der Platte, da das noch am ehesten mithalten kann. Das hat für mich richtiges Ohrwurm-Potential, was ich von den anderen Liedern leider nicht so sagen kann. Ich fand sie alle sehr nett anzuhören, und sie gefallen mir großteils auch, aber sie bleiben (für mich) nicht im Kopf hängen. Im Großen und Ganzen fand ich alle Lieder sehr ruhig und angenehm, dadurch aber nicht so abwechslungsreich wie ich es gerne gehabt hätte. „Zeig mir, dass es geht“ und „Nie mehr allein“ hatten für mich noch am ehesten Ohrwurmpotential und gehören somit auch zu meinen Favoriten.
*Fazit*
Am besten haben mir die englischsprachigen Bonus-Tracks gefallen und das titelgebende Diamant, da das ein richtiger Ohrwurm ist. Alles in allem ein tolles Album, das man sehr gut hören kann, das aber etwas fetziger hätte ausfallen dürfen.
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Autorin / Autor: Lisa B. - Stand: 27. Oktober 2020