Mach dich nicht verrückt - Breaking Mad
Autorinnen: Anna Williamson, Dr. Reetta Newell
Angst, Depression, Sucht, psychische Krankheiten... Alles Themen, die in unserer Gesellschaft sehr verbreitet sind und doch eher verschwiegen werden. Mal ganz ehrlich: Wie fühlt man sich damit? Wie reagieren andere Menschen darauf, wenn man das sagt? Und was kann man dagegen tun? Anna, die Autorin des Buches "Mach dich nicht verrückt - Breaking Mad", geht mit gutem Beispiel voraus und erzählt ganz ehrlich, wie es ihr mit ihrer psychischen Erkrankung ergangen ist. Dabei wechseln sich Erklärungen, Übungen zum selbst Ausprobieren und Erfahrungsberichte ab, was das Buch sehr abwechslungsreich macht. Die Erklärungen sind leicht verständlich und locker geschrieben, so dass diese sowohl für Betroffene als auch für Angehörige hilfreiche Einführungen sind. Gerade die Erfahrungsberichte haben mich wirklich beeindruckt, weil sie absolut offen und ehrlich geschrieben sind und damit Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind.
Aber auch Angehörige bekommen ein realistisches Bild von der Krankheit und der Gefühls- und Gedankenwelt vermittelt, wozu der Betroffene selbst in dem Moment vielleicht nicht unbedingt in der Lage ist. Bei den Übungen handelt es sich um einfache kleine Übungen, die einen Einblick geben, wie man an psychische Probleme herangehen kann. Selbstverständlich können diese keinen Therapeuten/Psychiater etc. ersetzen, was in dem Buch aber auch erwähnt wird. Da das Buch sehr breit aufgestellt ist, wird jedes Thema nur in einem relativ kurzen Kapitel behandelt.
Menschen, die an einem speziellen Krankheitsbild - auch in der Theorie - interessiert sind, würde ich deswegen eher zu einem anderen Buch raten. Ansonsten ist es aber ein toller Rundumschlag für Betroffene und deren Angehörige und überhaupt jeden. Denn eines wird ganz klar: Psychische Krankheiten betreffen nicht nur Irre und Menschen, die mit ihren Problemen nicht selbst klarkommen, sonder dich, mich und überhaupt unsere ganze Gesellschaft. Denn es kann uns alle treffen und vor allem können wir alle daran arbeiten, den Betroffenen ein verständnisvolles Umfeld zu bieten.
*Erschienen bei Knaur.Leben*
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Autorin / Autor: kolibri - Stand: 3. Dezember 2018