Viel zu sexy!
US-Studie: Online-Modeshops bieten häufig sexualisierte Kleidung für junge Mädchen an
Die Kleidung junger Mädchen ist häufig zu geschlechtsbetont. Das meinen US-amerikanische ForscherInnen, die sich in den Online-Shops beliebter amerikanischer Modeketten nach Kinderkleidung für Mädchen umgesehen haben. Dabei hielten sie Ausschau nach typisch kindlichen Merkmalen (Schleifen, Pünktchen) und sexualisierenden Merkmalen. Bei knapp 30 % von 5.666 ausgewählten Kleidungsstücken stießen sie dabei auf Leopardenlook und Minirock, Brustabnäher, die ein Dekolletee simulieren und auftragende Gesäßtaschen, die den Hintern betonen sollen - Attribute, die Kleidung sexy erscheinen lassen sollen. Zu sexy für Kinder, meinen die ForscherInnen, die glauben, dass diese Art sich zu kleiden erhebliche Auswirkungen auf die Selbstwahrnehmung der Mädchen haben könnten, die sich dadurch zu stark an femininen körperlichen Reizen orientieren.
Objekt männlicher Begierde
Die Studie wurde von Samantha Goodin, einer ehemaligen Studentin des Kenyon College (Ohio, USA), und einem wissenschaftlichen Team unter der Leitung von Dr. Sarah Murnen, Professorin für Psychologie am Kenyon College durchgeführt und basiert auf der sogenannten „Objektifizierungstheorie“. Diese besagt, dass Frauen in westlichen Kulturen oft als Objekt männlicher Begierde dargestellt werden, was dazu führt, dass eine Art „Selbst-Objektifizierung“ eintritt: die Mädchen verinnerlichen die Botschaft und betrachten ihren Körper selbst als eine Art Gegenstand, der ausschließlich unter dem Aspekt ihrer - oft sexuellen - Attraktivität beurteilt wird.
In ihrer Studie wollten die ForscherInnen herausfinden, inwieweit angebliche "Kinderkleidung" möglicherweise zu dieser Selbst-Objektifizierung beiträgt. Die Autorinnen glauben, dass vor allem die Kombination sexualisierenden Merkmalen mit kindlichen (z.B. pinker Minirock im Leopardenmuster) Eltern nicht klar vor Augen führt, dass ein Kleidungsstück vielleicht zu sexy für ein Kind ist, und dass "diese Art sich zu kleiden dazu beitragen könnte, dass sehr junge Mädchen in die Rolle eines Sexualobjekts gedrängt werden.“
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 10. Mai 2011