„Maybe this year“ ist der erste Roman der britischen Autorin Emily Bell, der auch auf Deutsch übersetzt wurde. Emily Bell lebt mit ihrer Familie in London und hatte bereits verschiedene Jobs, wie beispielsweise Tourguide oder Pubsängerin, mittlerweile schreibt sie aber hauptberuflich und erfreut ihre Leser:innen mit romantischen Geschichten.

„Maybe this year“ lockt die Leser:innen mit einem Cover in einer außergewöhnlichen Farbkombination mit Rot und Blau, sodass man allein vom Cover sofort „gecatcht“ wird. Auch die Geschichte ist schon auf den ersten Blick außergewöhnlich und vielversprechend: Andrew und Norah lernten sich als Jugendliche im Italienurlaub kennen und verliebten sich Hals über Kopf ineinander. Anschließend gingen sie aufgrund von Studium und Auslandsaufenthalten getrennte Wege, gaben sich aber ein Versprechen, welches beinhaltete, dass sie sich, wenn sie in zehn Jahren Single sind an Heiligabend in Dublin treffen.

In diesen zehn Jahren ist viel passiert, aber Norah konnte Andrew all die Jahre nicht vergessen, sodass sie viele Hoffnungen für das Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe hat. Da sie im Verlauf der Jahre aber Andrews Kontaktdaten verloren hat, ist das Weihnachtstreffen auch die einzige Chance für Norah, ihn wiederzusehen, sodass sie sich auf eine erlebnisreiche und emotionale Reise nach Dublin begibt…

Besonders schön an der Erzählstrategie der Autorin ist, dass sich durch die Ich-Perspektive von Norah ihre Gefühle und Erinnerungen sehr nahbar erfahren lassen, aber auch Andrews Perspektive nicht zu kurz kommt. Die Spannung wird über die gesamten 315 Seiten hochgehalten, sodass bis zum Schluss spannend bleibt, ob Norah und Andrew sich wiedersehen und glücklich miteinander werden. Oft fragt man sich so, wie man an Norahs Stelle handeln würde. Die Geschichte zeigt auch auf, dass im Leben nicht immer alles perfekt läuft, aber die Liebe vieles überwinden kann. Für romantische Stimmung sorgt auch, dass viele Kapiteltitel an Songtexten orientiert sind. Auch bekommt man als Leser:in das Gefühl, wie bedeutsam die erste Liebe für die Hauptcharaktere war, und kann nachvollziehen, dass sich zweite Chancen lohnen.

Mindestens genauso lohnt es sich „Maybe this year“ zu lesen, für alle, die gerne außergewöhnliche Liebesgeschichten mögen oder eine besondere Leidenschaft für den Schauplatz England haben. Aber auch für alle anderen, ist der Roman, die ideale Vorweihnachtslektüre, um in Winterstimmung zu kommen und dabei ins winterliche England und in Norahs Gefühlswelt abzutauchen.

*Erschienen bei Lübbe Belletristik*