Mein total spontanes Makeover und was dann geschah

Autoin: Holly Bourne
Aus dem Englischen von Nina Frey

Buchcover

Man rechnet mit einem typischen Teenie-Buch: Ich bin nicht beliebt, also wälze ich mich einige Zeit im Selbstmitleid und bin gefrustet und dann besorge ich mir ein paar neue Klamotten und morgen bin ich der Star.

So ungefähr beginnt diese Geschichte auch. Bree ist unbeliebt und das, was man allgemein als schrägen Loser und Außenseiter abstempelt. Angespornt von ihrem Ziel, ein Thema für ein Buch zu finden, das Zeug zum Bestseller hat, startet sie einen Selbstversuch.

Neue Frisur, neue Klamotten und vor allem neue Peresönlichkeit. Bree stellt ihre Welt auf den Kopf, und richtet sich nach 5 entscheidenen Regeln:
1. Attraktiv sein.
2. Mit anderen attraktiven Leuten befreundet sein.
3. Mit attraktiven Leuten ins Bett gehen.
4. Sich in jemand Verbotenen verlieben.
5. Ein absolutes Gefühlswirrwarr durchmachen.

Als Bree jeden dieser Punkte von ihrer Liste hacken kann, ist das Chaos perfekt.

Bree ist ein schwieriger Charakter: Noch nicht ganz sicher, wer sie eigentlich ist und dem entsprechend schwierig zu verfolgen und manchmal ist es nicht ganz einfach, die Dinge aus ihrer Sicht nachzuvollziehen.
Sie ist Einzelgängerin und fasst nur langsam Vertrauen.
Als sie sich in die fiese, dennoch beliebteste Clique der Schule einbringt, lernt sie das HighSchool Leben von einer ganz anderen Seite kennen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie realistisch dieses Buch einzuschätzen ist.
Ja, es gibt dieses Cliquen-Klischee, die eine Gruppe, zu der jeder gehören möchte und die alle anderen in den Dreck ziehen.
Doch ob es so weit geht?

Ich hatte Probleme, mich in manchen Passagen in Bree hineinzuversetzen, weil sie doch zu Extremen zu neigen scheint. Bei Bree geht nicht nur ein Bisschen, nur ganz oder gar nicht. Und genau diese Einstellung führt zu schrecklichen Momenten, wo man als Leser das Buch kurz zu klappt, an die Wand starrt und sich fragt, ob das gerade wirklich passiert ist.

Die Geschichte läuft ganz im Holly Bourne Stil – ernster als man erwartet und mit schneller Wendung, die einen auf den Boden der Tatsachen zurück holt.

Dieses Buch ist garantiert nicht etwas für jeden. Das hier ist kein Blümchen-rosa-rotes-Happy End Buch mit böser Clique, die am Ende mit großer Einsicht zugibt, Fehler gemacht zu haben. Und das Leben geht Friede-Freude-Eierkuchen weiter. Damit ist hier nicht zu rechnen.

Mit vielen Dingen, die in diesem Buch geschehen, bin ich persönlich auf Konfrontationskurs gegangen. Weil sie meinen persönlichen ethischen und moralischen Vorstellungen wiedersprachen.

Ich habe dieses Buch mit gemischten Gefühlen zugeklappt und bin mir auch jetzt noch nicht sicher, ob ich dieses Buch als gut, fesselnd und berührend oder schrecklich, schockierend und grausam beschreiben soll. Ein neutrales, etwas unschlüssiges Schulterzucken trifft es am besten. Man wird nicht mit einem dieser Glücksgefühle aus diesem Buch steigen und auch nicht mit einem „Ich habe etwas gelernt“ Gefühl.

Was man aus diesem Buch mitnimmt und damit anfängt, muss wohl am Ende jeder selbst entscheiden.   

*Erschienen bei dtv*

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    Autorin / Autor: katie - Stand: 13. Juni 2016