Mikrobiologisch verwandt
Wir teilen mit unserem Smartphone Freud, Leid und den Bakterienfilm
Für viele Menschen ist das Smartphone ein treuer Begleiter in allen Lebenslagen. Und tatsächlich teilen wir mit ihm nicht nur Freud und Leid, sondern auch unser mikrobiologisches Profil. Unser Handy ist uns nämlich auch hinsichtlich seiner Bakterienstämme ausgesprochen ähnlich. Das haben Forscherinnen der University of Oregon herausgefunden. Sie konnten in ihrer kleinen Studie mit 51 Proben zeigen, dass die mikrobiologischen Profile von Smartphoneoberflächen weitestgehend mit denen von Zeigefingern und Daumen ihrer BesitzerInnen übereinstimmen. Diese Erkenntnis erstaunt nicht wirklich, schließlich tatschen wir ja ununterbrochen mit selbigen auf unseren Smartphones herum. Überraschenderweise ist die Übereinstimmung bei Frauen jedoch größer, während der Biofilm auf den Smartphones männlicher Besitzer stärker von deren Fingerprofil abweicht.
Große Aussagekraft hat diese Studie nicht: die Anzahl der untersuchten Smartphones war zu klein, unterschiedliche Händewaschgewohnheiten wurden nicht näher berücksichtigt, und so richtig vom Sockel hauen einen die Erkenntnisse ohnehin nicht. Die Forscherinnen weisen aber darauf hin, dass in Zukunft die Auswertung von biologischen Profilen auf Smartphones oder anderen viel angefassten Alltagsgegenständen eine Rolle spielen könnte. In großen Studien zu dem Thema könnte es etwa eine Arbeitserleichterung sein, wenn lediglich Smartphoneprofile erfasst werden müssen, statt mühsam Proben vom lebenden Objekt zu nehmen.
Und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald eine BakterienApp, die blitzschnell abgleicht, ob mikrobiologisch alles im Gleichgewicht ist, sich fremde Keime auf das Phone geschlichen haben oder umgehendes Händewaschen angesagt ist. Und außerdem bestätigt die Studie, dass unsere Smartphones - zumindest mikrobiologisch - noch kein beunruhigendes Eigenleben führen.
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Autorin / Autor: Redaktion / - Stand: 26. Juni 2014