Wertvolle Rohstoffe in der Schublade
Bitkom: Deutsche horten 106 Millionen Alt-Handys
Wie viele ausrangierte Handys hast du noch Zuhause, ungenutzt in der Schublade liegen? Irgendwann wird wohl jedes Handy mal zu „alt“, ist nicht mehr „in“ oder geht kaputt. Es werden immer mehr Handys und Smartphones verkauft, und die alten Geräte liegen dann Zuhause herum und werden nicht zurückgegeben. Derzeit liegen in deutschen Schubladen, in Kellern oder auf Speichern rund 106 Millionen Alt-Geräte. Das sind rund ein Viertel (24 Prozent) mehr als noch vor einem Jahr, als 85,5 Millionen ausgediente Handys errechnet wurden. Das hat der Hightech-Verband BITKOM auf Basis einer repräsentativen Umfrage ermittelt. „Durch die zahlreichen technischen Innovationen bei Smartphones und den rasant steigenden Absatz werden auch mehr Geräte ausgemustert“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Handys enthalten aber viele wertvolle Rohstoffe, die in die Wertstoffkreisläufe zurückgeführt werden sollten.“
Aktuell haben drei Viertel der Befragten (2012: 70 Prozent) mindestens ein unbenutztes altes Handy zu Hause, das entspricht 53 Millionen Deutschen. 24 Prozent der Deutschen horten zwei ungenutzte Handys oder Smartphones (2012: 23 Prozent), 7 Prozent haben drei Alt-Geräte (2012: 6 Prozent) und 9 Prozent sogar vier oder mehr ausgemusterte Mobiltelefone (2012: 4 Prozent) zu Hause. Ein Drittel (33 Prozent) der BesitzerInnen von Alt-Handys verkaufen diese der Umfrage zufolge weiter, 28 Prozent verschenken sie.
Doch wohin mit dem Handy, wenn man es nicht mehr braucht?
Beim Verkauf, der Weiter- oder Rückgabe alter Handys sollte man Folgendes beachten:
- *Löschen privater Daten:*
NutzerInnen sollten gezielt private Daten wie das Adressbuch, Nutzerprofile von sozialen Netzwerken, Online-Banking-Zugänge oder auch Fotos und Videoclips löschen. Am einfachsten ist es, alle Nutzerdaten des Telefons über entsprechende Funktionen („Zurücksetzen des Gerätes in den Auslieferungszustand“) komplett zu löschen. Externe Speicherkarten sollten vor dem Entsorgen entfernt oder komplett mit einer speziellen Software gelöscht werden. Wer ganz sicher gehen will, dass die Daten einer externen Speicherkarte nicht wiederhergestellt werden können, sollte die Karte physisch zerstören, also beispielsweise zerschneiden.
Alte oder defekte Handys dürfen nicht in den Hausmüll geworfen werden. Für die umweltgerechte Entsorgung alter und defekter Handys gibt es seit Jahren bewährte Rückgabemöglichkeiten: - *Entsorgung über den Mobilfunkbetreiber:*
Alle großen Netzbetreiber nehmen Altgeräte per Post zurück. Dazu können die Kunden portofreie Versandumschläge im Internet anfordern oder im Handy-Shop abholen. Einige Betreiber nehmen alte Handys auch direkt in den Geschäften entgegen. Wer sein Gerät zurückgibt, tut damit gleichzeitig etwas Gutes: Für jedes eingesandte Mobiltelefon spenden viele Unternehmen einen Betrag an Umwelt-, Sozial- und andere Hilfsprojekte. Jeder siebte Handy-Besitzer (15 Prozent) nutzt diese Möglichkeiten und gibt sein Altgerät beim Händler oder Mobilfunkanbieter ab, jeder fünfte (19 Prozent) spendet es für einen guten Zweck. - *Entsorgung über Recyclinghöfe:*
Alte Handys können in den kommunalen Abfallsammelstellen kostenlos abgegeben werden. Rund jeder neunte (11 Prozent) Altgeräte-Besitzer tut dies. Die Standorte dieser Recyclinghöfe erfährt man bei seinem örtlichen, kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieb. Von dort gehen die Geräte in die Verantwortung der Hersteller über, die für eine umweltgerechte Entsorgung oder Wiederaufbereitung durch zertifizierte Recyclingunternehmen sorgen. - *Entsorgung von defekten Akkus:*
Alt-Akkus und Batterien dürfen ebenfalls nicht in den Hausmüll geworfen werden. Wer seinen in die Jahre gekommenen Handy-Akku durch einen neuen ersetzt, muss den alten Akku ordnungsgemäß entsorgen. Dazu kann man ihn bei den örtlichen Recyclinghöfen abgeben oder dort zurückgeben, wo der neue Akku gekauft wurde.
Mehr zum Thema auf LizzyNet
Autorin / Autor: Redaktion, - Stand: 28. Januar 2014