Mit Liebe zur Unabhängigkeit!
Am 15. August 1947, vor genau 65 Jahren, hat sich Indien auf friedliche Weise von der britischen Herrschaft und Unterdrückung befreit.
Kaum zu glauben, dass es einem Land vor mehr als 60 Jahren schon gelang, ohne den Einsatz von Gewalt zu kämpfen und sich so erfolgreich gegen Unterdrückung durchzusetzen. Die Geschichte, wie Indien die Freiheit zurückeroberte, lässt eine Frage offen: Haben wir uns zurückentwickelt?
*Indien unter Herrschaft des britischen Imperiums*
Die Briten hatten sich im 17. und 18. Jahrhundert über die ganze Welt verbreitet und als Kolonialmacht viele Staaten für sich beansprucht. Das sogenannte „britische Imperium“ sah die erkämpften Länder als ihr Besitztum an und gab sich selbst das Recht, diese mit all ihren Waren und Schätzen auszubeuten. Auch in Indien gewannen die Briten die Herrschaft und beuteten ihre Kolonie rücksichtslos aus, sodass zu dieser Zeit ca. 40 Millionen Inder an Hunger starben. Obwohl das Imperium auch technischen Fortschritt in seine Kolonien brachte und z.B. Eisenbahnen und Fabriken dort einführte, litt das indische Volk, wie viele weitere Bevölkerungen, unter der Fremdbestimmung und britischen Unterdrückung.
*Gandhis Rezept zur Unabhängigkeit*
1857 kam es zwar zu einem ersten Aufstand, der aber leider mehr Tote als Erfolg brachte. 1885 bildete sich dann der „Indische Nationalkongress“, der sich für die Unabhängigkeit Indiens einsetzen wollte. Eine völlige Unabhängigkeit gestatte die britische Regierung selbstverständlich nicht, dafür aber eine Art Selbstregierung.
Erst als Mahatma Gandhi begann, sich um 1920 aktiv für Indiens Freiheits- und Menschenrechte einzusetzen, kam etwas ins Rollen. Zusammen mit Muhammad Ali Jinnah galt er als wichtigster Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Aber Gandhi war kein provokanter Rebell, er leistete aktiven aber gewaltlosen Widerstand gegen die britische Regierung und forderte Massen auf, es ihm gleich zu tun. Seine initiierten Proteste beruhten niemals auf Gewalt, die er als sinnlos verstand, sondern lediglich auf zivilem Ungehorsam, so sagte er einmal: „Ungehorsam ist nur bürgerlich, wenn er ehrlich, rücksichtsvoll, zurückhaltend, niemals herausfordernd ist. Ihm muss ein wohlverstandenes Prinzip zu Grunde liegen, er darf nicht launisch sein, und - vor allem - darf kein böser Wille oder Hass dahinter stehen.“ Der Glaube an „Ahimsa“, ein Leben ohne Hass und Diskriminierung, war ebenfalls Grundlage der friedlichen Demonstrationen. So hat es Indien schließlich am 15. August 1947, also vor genau 65 Jahren, geschafft, sich von einer Unterdrückung der Briten zu lösen und Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen. Gandhi wurde bereits ein halbes Jahr nach der erfolgreichen Durchsetzung seines Ziels, am 30. Januar 1948, von einem fanatischen Hindu erschossen.
*Aus Geschichte lernen*
In Zeiten wie heute, wo Staaten immer noch spontan Kriege gegeneinander starten und auf der ganzen Welt ausartende Demonstrationen und gewaltvolle Proteste stattfinden, sollten sich Menschen und Politiker ein Vorbild an den friedlichen Protesten unter Führung von Mahatma Gandhi nehmen und seine Moralprinzipien als Inspiration für die Durchsetzung sinnvoller Ziele nutzen. Das wirft auch die Frage aller Fragen in den Raum, ob es manchmal nicht vermeidbar ist, Krieg mit Krieg zu bekämpfen...
Ist Gandhis gewaltfreier Widerstand ein Vorbild für dich?
Autorin / Autor: Alina - Stand: 15. August 2012