Als ihre Mutter Persephone bei einem Ball wie aus dem Nichts heraus Zeus zur Heirat verspricht, durchkreuzt sie damit all ihre Pläne, sich in drei Monaten aus dem Staub zu machen um endlich nichts mehr mit dem Olymp zutun zu haben.
Persephone flüchtet und landet dabei bei Hades in der Unterstadt. Mit ihm geht sie einen Deal ein, der den gesamten Olymp ins Wanken bringt und einen Krieg fast schon zu erzwingen scheint. Aber zu Zeus zurück will sie auf keinen Fall und außerdem hat Hades gewisse ungeahnte Wirkungen auf sie…- sie befindet sich in einer sehr kniffligen Situation.

Der Einstieg in die Geschichte kam mir persönlich ein wenig holprig vor. Den Deal an sich, den späteren Verlauf… mochte ich! Nur der Weg hin zu der Vereinbarung hat mir nicht so ganz gefallen. Für meinen Geschmack hat Persephone ein wenig zu sehr um die Sex-Beziehung mit Hades gebettelt und hat dabei andere mögliche Wege außer Betracht gelassen.

Das ist an und für sich nicht schlimm, hat mich aber anfangs stark an einen Abklatsch von „Fifty Shades of Grey“ erinnert, was mir einen gewissen Schatten über die Geschichte geworfen hat.
Allen, denen es beim Lesen ähnlich geht, kann ich aber sagen; das gibt sich. Es geht zwar los mit einigen stark erotischen Szenen, die nicht unbedingt für jeden was sind und schon gar nicht jugendfrei, aber mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden tatsächlich eine Beziehung mit Tiefe, die mir persönlich wesentlich mehr zugesagt hat als das bei Christian und Ana der Fall war.

Besonders gefallen hat mir die Entwicklung von Hades, sowohl was das Persönliche angeht als auch sein Empfinden gegenüber Persephone. Ich glaube, was das angeht, habe ich schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem die Gefühle eines männlichen Hauptcharakters so gut und intensiv dargestellt wurden.
Er als Charakter ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Er hat seine Vergangenheit, seine Bestrebungen und wird hier mir völlig Neuem konfrontiert, lernt dadurch aber viel dazu. Der Autorin ist hier ein sehr gutes Gleichgewicht zwischen Veränderungen, aber dem eigenen Charakter treu bleiben gelungen.

Der Anteil an griechischer Mythologie hat mir hier auch gut gefallen. Die Autorin hat die Götter, ihre Herrschaftsordnung, ihre Beziehungen und den Ort des Geschehens in unsere reale Welt übertragen und daraus ihre eigene geschaffen.

Auch wenn das Ganze an der ein oder anderen Stelle ein wenig unrund war, mochte ich es doch sehr und bin gespannt auf die beiden folgenden Bände der Trilogie.
Wer es lesen möchte, sei aber trotzdem gewarnt; das Buch enthält eine ordentliche Portion an erotischen Szenen und ist somit absolut nicht jugendfrei! Wer das nicht mag, lässt besser die Finger davon.

*Erschienen bei LYX*