Nervensäge Smartphone
Erste Ergebnisse der JIM-Studie 2014: Jede/r zweite Jugendliche fühlt sich zeitweise überfordert von Informationsflut auf dem Smartphone
Smartphones - unsere liebsten Begleiter scheinen für immer mehr zur größten Nervensäge zu werden. Ständig piepsen, pfeifen, brummen neue Nachrichten herein, die nicht nur gelesen, sondern auch beantwortet und verwaltet werden wollen. Das kostet Zeit. Und kaum jemand macht bewusst eine "Handypause". Die zunehmende Informationsflut und ständige Erreichbarkeit wird auch von immer mehr Jugendlichen als problematisch wahrgenommen. 64 Prozent der zwölf- bis 19-jährigen Smartphone- und HandybesitzerInnen stimmen der Aussage voll und ganz bzw. teilweise zu, dass sie zu viel Zeit mit dem Handy/Smartphone verbringen. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ist manchmal genervt von der Fülle eingehender Nachrichten.
Trotzdem befürchtet jede/r Vierte, etwas zu verpassen, wenn das Smartphone ausgeschaltet ist. Dies sind erste Ergebnisse der JIM-Studie 2014 (Jugend, Information, (Multi-) Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, die am kommenden Freitag der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Interessat ist, dass das Thema Apps für Jugendliche offenbar keine allzu große Rolle spielt. Nur jede/r Fünfte möchte neue Apps, die die FreundInnen installiert haben, selbst auch so schnell wie möglich nutzen. Die "App-Generation" ist offenbar gar keine, denn Jugendliche haben durchschnittlich nur 19 Anwendungen auf ihrem Smartphone installiert. Ob den Jugendlichen einige wenige Apps austreichen, weil sie alle gewünschten Funktionen erfüllen, oder ob es einfach zu viele Apps gibt, konnte die Studie nicht herausfinden.
Die Gesamtergebnisse der JIM-Studie 2014 werden am 28. November 2014 der Öffentlichkeit präsentiert. Neben Fakten zum Thema Smartphone und zur Glaubwürdigkeit der Medien enthält die Studienreihe Basisdaten zum Freizeitverhalten der Jugendlichen sowie Mediennutzungsdaten zu Fernsehen, Radio, Internet, Büchern und digitalen Spielen.
Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, (Multi-) Media) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Für die Befragung wurden 1.200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren im Frühsommer 2014 telefonisch befragt.
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 26. November 2014