Manche habens einfach in den Genen
Forscher: Nettigkeit ist an der DNA zu erkennen
Wie kommt es, dass manche Menschen stets mit einem Lächeln durch die Gegend gehen, anderen gerne eine Freude machen, etwa mit einem selbstgebackenen Kuchen, im Bus sofort aufstehen, wenn jemand Älteres in der Nähe ist, während andere sich ständig missmutig über dieses und jenes aufregen und lieber sich selbst als ihren Mitmenschen eine Freude machen? Alles eine Frage der Erziehung, der eigenen Einstellung, der Lebenserfahrung? Garantiert auch! Für alle Griesgrame hat ein Forscherteam der University of Buffalo und der University of California jetzt eine ganz andere Ausrede parat: Freundlichkeit liege - zumindest teilweise - in den Genen.
In einer Studie, die im Fachblatt Psychological Science erschienen ist, kamen die US-ForscherInnen zu dem Ergebnis, dass höfliche und großherzige Personen Rezeptoren für die beiden Hormone Oxytozin und Vasopressin besitzen. Manche haben’s, andere nicht. Diese Hormone regen unter anderem positive Gefühle wie Liebe und Großzügigkeit an und steuern in gewisser Weise auch, wie nett wir anderen gegenüber sind.
In Untersuchungen wollten die ForscherInnen herausfinden, ob sich Personen, die eine genetische Veranlagung für die Produktion dieser Hormone aufweisen, besonders sozial verhalten. Gehen sie öfters Blut spenden als andere, engagieren sie sich ehrenamtlich oder spenden sie öfter als diejenigen, denen diese Rezeptoren fehlen? Dafür befragte das Team mehrere hundert Personen zunächst nach ihrer Einstellung zu Bürgerpflichten, ihrer Weltanschauung und ihren gemeinnützigen Aktivitäten. 711 Testpersonen gaben zudem eine Speichelprobe zur DNA-Analyse ab.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass die Testpersonen, die sich bei der Befragung als besonders hilfsbereit und weltoffen erwiesen, stets über diese genetischen Rezeptoren verfügten, die mit Freundlichkeit in Verbindung gebracht werden.
Dies ist allerdings noch lange kein Grund, sich auf seiner DNA auszuruhen. Denn ein Stinkstiefel wird auch nicht sympathischer, wenn er auf seine genetische Veranlagung verweist ;-)
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 19. April 2012