No one left behind

IDAHOBIT 2024 - Der 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homo,-Bi-, Inter- und Transphobie

Manche lieben Frauen, manche Männer, manche beides, Kinder haben zwei Mütter oder zwei Väter - was für die meisten von euch heute ganz "normal" ist, auch wenn es nicht die Mehrheit der Gesellschaft ausmacht, ist in vielen Ländern der Erde nicht nur unerwünscht, sondern auch gefährlich. Aktuell werden Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTIQ*) laut dem Lesben-und Schwulenverband in 66 Staaten strafrechtlich verfolgt, in 12 Ländern sind sie sogar von der Todesstrafe bedroht. Auch hier in Deutschland ist sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nach wie vor nicht von allen akzeptiert, und auch hier steigen die gewalttätigen Angriffe auf homosexuelle und Transmenschen wieder. Vor allem Rechtspopulist:innen wollen das Rad der Toleranz wieder zurückdrehen. In vielen Köpfen spukt auch immer noch das Gespenst von Homosexualität als "Krankheit", obwohl schon vor mehr als 30 Jahren, am 17. Mai 1990, Homosexualität aus dem Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation WHO gestrichen wurde. Bis dahin galt tatsächlich als krank, wer sich in einen Menschen des gleichen Geschlechts verliebte.

Um daran zu erinnern, findet seit 2005 an diesem Datum der internationale Tag gegen Homo, -Bi-, Inter- und Transphobie ("IDAHOBIT" - „International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia“) statt, denn Diskrimierung, Anfeindungen und Gewalt gehören zum Alltag vieler Schwulen und Lesben - und das weltweit.

Fußballer-Gruppenouting

Zwar ist das Leben für homo,-bi-, inter- und transsexuelle Menschen in Deutschland wesentlich leichter geworden, aber viele, die sich outen, erfahren immer noch Unverständnis und Ausgrenzung. In bestimmten Bereichen ist  das Thema auch noch ein echtes Tabu, beispielsweise im Männerfußball. Der schwule Ex-Fußballer Marcus Urban will das ändern und hat darum für den 17. Mai ein Fußballer-Gruppenouting angekündigt, das nun von vielen mit Spannung erwartet wird. Ob das künftig homophobe Sprechgesänge in Stadien verhindert oder einen großen gesellschaftlichen Beitrag für eine tolerante und offene Gesellschaft leistet, bleibt abzuwarten. Aber vielleicht ist es einer von vielen Bausteinen, die dabei helfen, denn wenn Fußballer sich in Deutschland äußern, hat das bekanntermaßen Gewicht und kann die öffentliche Meinung sehr stark beeinflussen.

„No one left behind"

Das diesjährige Motto, das mit LGBTQIA*-Organisationen aus der ganzen Welt abgestimmt wurde, ist „Keiner wird zurückgelassen (No one left behind): Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle". Auf der Webseite may17.org schreiben die Organisator:innen des IDAHOBIT dazu:

„Die Welt hat gerade den 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gefeiert – ein Dokument, das viel mehr ist als ein Eckpfeiler des Völkerrechts: Es ist ein Leitfaden für die Navigation in einer zutiefst gespaltenen Welt, eine Reihe von Werten, nach denen jeder leben kann und letztlich eine Kraft des Guten. Und doch wissen wir, dass „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ ein Versprechen darstellt, das noch nicht eingelöst wurde – für LGBTIQ-Menschen auf der ganzen Welt und für alle, die die erdrückenden Auswirkungen verschiedener Facetten von Ungleichheiten auf ihr Leben erleben."

Rainbowflashs, Demos, Infostände

Rund um den Globus wird es an den Tagen vor und nach dem 17. Mai zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen geben, darunter Rainbowflashs, Demos und/oder Infostände. In vielen Städten - auch in Deutschland - treffen sich Menschen, um für Respekt und gegen Hass zu demonstrieren. Seid dabei, solidarisiert euch und hisst die Regenbogenflaggen, denn was gibt es Schöneres als eine Welt, in der jede:r lieben darf, wen er oder sie will.

Mehr Infos und Veranstaltungstermine im Netz:

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 17. Mai 2024