„No Teen Crush“  ist ein Jugendroman der Autorin Kay Kerr. Dabei geht es um die junge Frau Zoe. Sie studiert Journalismus und macht dafür ihr Traumpraktikum bei Bubble, einem hippen Onlinemagazin. Schnell merkt sie jedoch, dass sie hier an ihre Grenzen gebracht wird. Denn sie trägt noch ihre Mobbing Erfahrungen aus der Schulzeit mit sich herum und ihre Kolleg*innen sind wenig für den Umgang mit Menschen mit Autismus sensibilisiert. Als einer ihrer Beiträge viral geht, stellt sich Zoe ihrer Vergangenheit und beginnt mehr und mehr für sich und ihre Behinderung einzustehen.

Meine Meinung

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Mir hat es gefallen, einen intensiven Einblick in Zoes Gefühlswelt zu bekommen und dabei für die Bedürfnisse mit autistischen Menschen sensibilisiert zu werden. Außerdem hat mir gefallen, dass keine ungesunden Beziehungsmuster romantisiert, sondern reflektiert und kritisiert werden (persönliche Anmerkung: Es ist etwas traurig, dass ich das als etwas besonderes herausstellen muss, aber in anderen Liebesgeschichten werden problematische Verhaltensweisen in Beziehungen oft als Liebesbeweis dargestellt). Generell werden aktuelle Themen wie Queerness, Feminismus und Ableismus angesprochen und es gab auch Bezüge zur Popkultur.

Was mich gestört hat ist, dass am Ende, als Zoe „endlich“ in einer romantischen Beziehung ist, all ihre Probleme gelöst scheinen. Zwar wird explizit gesagt, dass sie nicht von ihrem Partner abhängig ist, aber gleichzeitig wird eine Partnerschaft mit Stabilität und Erfolg in Verbindung gebracht. Gleichzeitig mag ich die Botschaft, dass man sich nicht zu 100% selbst kennen und lieben muss, um geliebt zu werden, sondern sich auch in einer Beziehung persönlich weiterentwickeln kann.

Ich würde den Roman Fans von aktuellen Coming-Of-Age-Romanen ab 13 Jahren empfehlen.


Erschienen bei Magellan