NOAH

Autor: Sebastian Fitzek

Buchcover NOAH

Der Thriller „Noah“  vom deutschen Autor Sebastian Fitzek  erzählt die Geschichte eines Mannes der sein Gedächtnis verloren hat und nach und nach einer globalen Verschwörung auf die Schliche kommt.

Ein Mann findet sich mit Schusswunde und einem grobgestochenen Tattoo (dem Wort Noah) auf der Handfläche in der Berliner U-Bahn. Er weiß nichts über sich selbst und überlebt nur dank der Pflege eines Obdachlosen, der ihn in sein Versteck aufnimmt und ihm beinahe ununterbrochen von seinen Verschwörungstheorien erzählt. Noah, wie er aufgrund seines Tattoos genannt wird, hat keinerlei Erinnerung an sein früheres Leben, nur hin und wieder scheinen einzelne Erinnerungsfetzen zurückzukommen. Als Noah in einer Zeitung ein Gemälde entdeckt, das im Zusammenhang mit den Bilderberg-Konferenzen steht, löst das bei ihm einen ganzen Schwall von Erinnerungen aus und er befürchtet, dass er etwas mit den Geheimtreffen der Reichen und Mächtigen zu tun haben könnte. Als er plötzlich von einer Journalistin in New York im Berliner Edel-Hotel Adlon untergebracht wird und mehrere zwielichtige Gestalten versuchen, ihn zu töten, macht sich Noah immer mehr Sorgen darum, wer er wirklich ist und warum sein Tod scheinbar so vielen Menschen am Herzen liegt.

Allmählich entdeckt er, dass er eine ganze Reihe besonderer Fähigkeiten besitzt, zum Beispiel scheint er ein Meister des Nahkampfs und außerdem routiniert im Umgang mit Handfeuerwaffen. Als Noah schließlich erfährt, dass er selbst eine der treibenden Kräfte bei einem Projekt der Bilderberger sein soll, das den Tod von mehreren Milliarden Menschen vorsieht, stellt sich ihm die Frage, auf wessen Seite er eigentlich steht. 

Die Bilderberg-Konferenzen sind real. Es sind informelle Treffen, bei denen sich wichtige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Militär, Hochschulen und Medien treffen und über die Lage der Welt beraten. Teilnehmen kann nur, wer eingeladen wird, Inhalte und Gäste unterliegen strengster Geheimhaltung. Diese Geheimhaltung sorgt dafür, dass sich eine Vielzahl von Verschwörungstheorien um die elitäre Gruppe gebildet hat. Einige sehen sie als eine Art geheime Weltregierung, die ihre Finger bei allen großen politischen Entscheidungen im Spiel hat. Genau diese Annahme nutzt Fitzek als Hintergrund für seinen Thriller.

Das eigentliche Thema des Buchs ist jedoch die Überbevölkerung unserer Erde und der verschwenderische Lebensstil der Europäer und Nordamerikaner. Während wir im Überfluss leben, verhungert in Afrika alle vier Sekunden ein Kind. Krankheiten, die bei uns als ausgerottet gelten, fordern in Entwicklungsländer täglich hunderte Menschenleben. Wie kann man mit diesen Problemen umgehen? Wir alle wissen, dass unser Lebensstil ein Überleben auf der Erde auf Dauer unmöglich macht. Ändern tun wir wenig. Warum? Wollen wir nicht oder können wir nicht?

Sebastian Fitzek hat mit „Noah“ ein unglaublich packendes Buch geschrieben, in dem es ihm gelingt, das Schicksal eines Einzelnen auf ganz besondere Weise mit dem Schicksal unseres Planeten zu verbinden. Dabei geht es nicht nur um das Erzählen aus verschiedenen Perspektiven und verschiedene Handlungsstränge, sondern auch um die Verflechtung von Realität und Fiktion, die die Aufmerksamkeit des Lesers  und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gelesenen fordert. Die erzählte Geschichte ist unglaublich intensiv und hat eine hohe Ereignisdichte, was das Lesen teilweise anstrengend macht. Eine Vielzahl von Cliffhangern am Ende der Kapitel macht es trotzdem fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Fitzek hat mit „Noah“ einen Thriller geschrieben, der den Leser nachhaltig beeinflusst und mir persönlich sehr gut gefallen hat – 560 Seiten pure Spannung!

*Erschienen bei Bastei Lübbe*

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Autorin / Autor: lacrima - Stand: 20. Januar 2015